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Weiterbildungsassistent steigt ein

Dr. Marco Sifferath:
Ich bin der Marco Sifferath. Ich bin 38 Jahr alt. Ich bin Facharzt für Allgemeinmedizin, hab noch eine Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Fahr auch so nebenbei ein bisschen Notarzt. Ich bin Weiterbildungsassistent seit 01.01.2013 und der Einstieg als niedergelassener KV-Arzt ist seit 01.07.2015

Dr. Burkhard Zwerenz:
Mein Name ist Burkhard Zwerenz. Ich bin niedergelassen in Prüm seit 1987 in wechselnden Gemeinschaftspraxen, jetzt im Augenblick sehr glücklich in der Gemeinschaftspraxis mit meinem Kollegen Dr. Schier und seit einigen Wochen jetzt mit unserem neuen Kollegen Marco Sifferath arbeiten zu dürfen.

Dr. Josef Schier:
Mein Name ist Josef Schier. Ich bin mittlerweile 51 Jahr alt. Arbeite hier in der Gemein-schaftspraxis mit dem Dr. Zwerenz seit 16 Jahren zusammen und vor zwei Jahren kam dann der Kollege Sifferath hinzu, der hier bei uns seine Assistententätigkeit beendet hat und mitt-lerweile als gleichberechtigter Partner bei uns in der Praxis eingestiegen ist.

Dr. Marco Sifferath:
Die Arbeitsbelastung ist nicht gering. Also man redet hier schon von an normalen Arbeitstagen 11-12 Stunden-Tagen, aber man hat noch eine gewisse Freiheit sich da mit den Kollegen zu organisieren und sich da Freiräume zu schaffen. Das haben wir bisher immer sehr gut hinbekommen, wenn jemand sowas brauchte. Das fand ich zum Beispiel einen ganz positiven Aspekt auch an dieser Art zu arbeiten.

Dr. Burkhard Zwerenz:
Die Situation im Kreis Prüm ist so, dass im Augenblick noch 14 Ärztinnen und Ärzte arbeiten als Allgemeinärzte, als Hausärzte. Aber nicht alle von denen nehmen wirklich auch noch in dem regulären Umfang an der Versorgung teil. Wir wissen dass also da in absehbarer Zeit viele die jetzt 60 sind bzw. schon drüber sind aufhören werden und wir sehen mit einiger Verzweiflung, dass sich keine Nachfolger finden. Wir glauben auch, dass wir in der Allge-meinmedizin dauerhaft nur dann in Strukturen, in Regionen wie in Prüm und Umgebung eine qualitativ gute Hausarztmedizin bieten können, wenn wir es schaffen, größere Gruppenpra-xen aufzubauen. Ob das jetzt ein MVZ ist oder ob das wirklich eine Gruppenpraxis ist, das ist völlig egal, aber wir glauben, dass wir ganz offen sein müssen für alle möglichen Arbeits-zeitmodelle auch, die die Kolleginnen und Kollegen mitbringen. Das schafft man halt. Mit je mehr Ärztinnen und Ärzten man zusammen ist, kann man das realisieren. In kleinen Praxen ist das ja schlechterdings möglich. Aber so sind wir auch offen jetzt für Kolleginnen bei-spielsweise, die jetzt sagen: „Ich würd ganz gerne vielleicht einen Tag in der Woche arbeiten oder möchte in der Woche zehn Stunden arbeiten.“ Was auch immer. Also wenn man mit mehreren ist, kann man so etwas realisieren. Das lässt sich dann in den ganzen Praxisablauf so einbetten, dass es sehr gut funktioniert für alle Beteiligten. Und das ist so die Idee, die uns Dreien jetzt hier vorschwebt. Dass wir versuchen wollen, so etwas aufzurichten. Ja und damit zumindest die Chance wahren, dass es irgendwo in der Versorgung hier weitergeht.

Dr. Marco Sifferath:
Ja, warum Niederlassung – das ist eine gute Frage. Weil mir die Arbeitsstruktur in einer Ge-meinschaftspraxis eigentlich ganz gut gefallen hat. Also ich habe es mitbekommen auch bei Bekannten und auch bei Verwandten, die in der Niederlassung eine Einzelkämpferposition machen. Also da hab ich mich dann bewusst von distanziert. Und dann ging es darum, wel-che Schwerpunkte setzt man sich, wofür interessiert man sich. Ich habe dann zwei Jahre Innere gemacht, habe Anästhesie gemacht, habe Chirurgie gemacht, hätte mir in allen Be-reichen vorstellen können, noch längerfristig zu arbeiten, und irgendwie war aber noch kein so ein richtiges „Herzding“ dabei und irgendwie war man interessenmäßig relativ breit aufgestellt und da war die Allgemeinmedizin ja relativ naheliegend und die Allgemeinmedizin ist nun mal ein Fachgebiet im niedergelassenen Bereich und so kam das dann. Das hat sich dann quasi so entwickelt im Laufe der Zeit.

Dr. Josef Schier:
Von den Patienten wird es auch sehr geschätzt, dass mehrere Ärzte den gleichen Patienten auch kennen und dass gewährleistet ist, dass irgendwo die Praxis doch die meiste Zeit des Jahres geöffnet ist, nicht durch längere Urlaubsphasen unterbrochen wird. Und die Patienten sehen es auch sehr gerne, dass hier jüngere Kollegen in die Praxis einsteigen wie im Fall vom Kollegen Sifferath, der für ein weiteres Bestehen der Praxis auch irgendwo ein Garant schon ist.

Dr. Marco Sifferath:
Niederlassung lohnt sich auf jeden Fall, weil es ein sehr befriedigender Beruf ist. Man be-kommt auch positives Feedback zurück, man hat abends das Gefühl: „Das war eine sinnvolle Arbeit, die ich heute geleistet habe.“ Und auch der langfristige Patientenkontakt gefällt mir sehr gut, weil man kann doch oft Dinge besser einschätzen, wenn man den Patienten schon lange kennt, wenn man die Vorgeschichte schon lange kennt. Auch oft gehe ich zu meinen Kollegen, die wirklich dann schon 20, 30 Jahre mit gewissen Problemen zu tun haben. Die können mir relativ schnell auch einen zielsicheren Tipp geben, in welche Richtung sich das alles bewegt, was man einfach so im Krankenhaus, weil es sehr kurzweilig ist, ist es einfach manchmal sehr schwierig, das in wenigen Minuten einzuschätzen und auch dieses immer Wiederkehrende. Es entwickelt sich auch eine Arzt-Patienten-Beziehung, die auch für beide Seiten bereichernd sein kann und das hat mir in der Arbeitsweise besser gefallen und dafür hab ich mich entschieden.

Dr. Burkhard Zwerenz:
Wir sind sehr froh, dass wir Hr. Sifferath gefunden haben, weil er ein idealer Kollege ist, ein sehr guter Hausarzt ist und auch eine ideale Ergänzung unseres Teams darstellt.

Flexible Arbeitszeiten sind jungen Medizinern sehr wichtig. In der Niederlassung ist das möglich, vor allem in Gemeinschaftspraxen. So sehen es jedenfalls die Ärzte in Prüm in Rheinland-Pfalz, die einfach ihren Weiterbildungsassistenten mit ins Praxisteam geholt haben. Davon profitieren alle - Ärzte und Patienten.