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Versorgungskonzepte

Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit komplexen psychischen Erkrankungen im Kompetenzverbund

Die Vereinbarung soll den Aufbau von Kompetenzverbünden zur Behandlung von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen fördern, um in diesen Kompetenzverbünden eine möglichst gut auf die Lebenswirklichkeit der betroffenen Familien abgestimmte differenzierte und spezifische Behandlung anbieten zu können. Das ist notwendig, da Veränderungen der Lebens- und Arbeitswelten Familien vor neue Herausforderungen stellen. Vorhandene Behandlungsangebote können oftmals nicht hinreichend in Anspruch genommen werden, da die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen und ihrer Eltern zu wenig berücksichtigt wird. Deshalb sollen mit dieser Vereinbarung dafür erforderliche neue Strukturen und Settings geschaffen und koordiniert werden.

Ziel muss es sein, Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern bei Bedarf einen rechtzeitigen Zugang zu einer koordinierten Versorgung mit neuen Versorgungsangeboten zu ermöglichen, durch Koordinierung die bestehenden Angebote optimal zu vernetzen und durch Kompetenzbündelung die Behandlungsqualität weiter zu verbessern.

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In Deutschland sind ca. 10% der Kinder und Jugendlichen von psychischen Erkrankungen betroffen, ca. 20% weisen psychische Auffälligkeiten auf, Jungen häufiger als Mädchen (vgl. RKI, BZgA: 2008, KiGGS Basiserhebung; Ravens-Sieberer et al 2015: The longitudinal BELLA study). Besonders häufig treten emotionale Störungen wie Angststörungen oder Depressionen auf, außerdem Aufmerksamkeitsstörungen mit oder ohne Hyperaktivität, Verhaltensstörungen mit Störungen im Sozialverhalten und der sozialen Kompetenz, sowie psychosomatische Krankheitsbilder wie z.B. Essstörungen. Die Familien der betroffenen Kinder und Jugendlichen sind oftmals hochgradig belastet und leiden unter unzureichenden personalen und sozialen Ressourcen.

Die Ursachen für psychische Störungen sind vielfältig, man spricht von einem multifaktoriellen Ursachengefüge. Neben genetischen und körperlichen Faktoren spielen insbesondere individuell-lebensgeschichtliche Aspekte und soziale Bedingungen eine Rolle (vgl. RKI, BZgA: 2008, KiGGS Basiserhebung). Die Folgen zeigen sich nicht nur in Form der unmittelbaren Erkrankungssymptomatik, sondern sie haben oft auch erhebliche Auswirkungen auf die soziale Funktionsfähigkeit, den Bildungserfolg und die beruflichen Möglichkeiten der betroffenen Kinder, Jugendlichen und deren Familien.