Charakteristika von QEP
In Zeiten, in denen Vorschriften immer zahlreicher und unüberschaubarer werden und Anforderungen an Mitarbeiterführung und Patientenversorgung beständig steigen, stellt QEP ein Angebot dar, das hilft, kritische Prozesse und Vorgänge zu identifizieren und zu hinterfragen: Wie sind diese organisiert? Wer ist für was verantwortlich bzw. zuständig? Wo gibt es möglicherweise Verbesserungspotentiale? Folgende Anforderungen werden mit dem QM-System QEP erfüllt:
- Die Patientenversorgung steht im Mittelpunkt.
- Das Instrumentarium ist leicht verständlich und umsetzbar sowie kostengünstig.
- Der Aufbau kann modular erfolgen, um eine individuelle Umsetzung zu ermöglichen.
- Begleitende Unterstützungsangebote stehen zur Verfügung.
- Eine spätere Zertifizierung ist möglich.
- Das Konzept ist wissenschaftlich geprüft: es hat in einer externen Evaluierung seine Anwendbarkeit und praktische Relevanz belegt.
- QEP ist indikatorenbasiert.
Die Entwicklung von QEP
Zahlreiche, in der Regel für den industriellen
Bereich oder große Organisationseinheiten entwickelte
Qualitätsmanagement-Verfahren werden auch für Arzt- und Psychotherapeutenpraxen
angeboten. Bei der Entwicklung von QEP standen folgende Aspekte im Vordergrund: einfache Anwendbarkeit, praktischer
Mehrwert für die Nutzer sowie die Sicherheit, ein Qualitätsmanagement in der Praxis
zu installieren, das von Anfang an für die Anwendung in Praxen und nicht für
andere, systemfremde Bereiche konzipiert wurde.
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Grundlage der Entwicklung des
Qualitätsmanagementsystems der KVen und KBV war die systematische Sichtung der
bisherigen, anerkannten nationalen wie internationalen Ansätze (beispielsweise
EFQM, ISO, Joint Commission, Visitatie sowie australischer und kanadischer
Verfahren). Exzerpiert wurden diejenigen Anteile, die sowohl für die
Betriebsgrößen „Praxis“ oder MVZ geeignet sind sowie den besonderen
Rahmenbedingungen des deutschen ambulanten Gesundheitssystems entsprechen. Auf
diese Weise fanden bewährte Elemente der erwähnten Ansätze Eingang in das
vorliegende Konzept.
Aufbauend auf dieser Synopse hat eine Arbeitsgruppe
aus niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten, Mitarbeitern aus KVen,
QM-Experten und Arzthelferinnen das vorliegende QM-Verfahren
erstellt. Daraus wurde ein Katalog mit für Praxen relevanten Qualitätszielen
formuliert und in einer Pilotphase mit 61 Praxen nahezu aller Fachrichtungen
getestet und evaluiert. Wissenschaftlich begleitet wurde die Pilotphase durch
das Institut für Medizinische Informationsverarbeitung der Universität Tübingen
(imi). Folgende Fragestellungen standen dabei im Vordergrund: Verständlichkeit,
Relevanz und Umsetzbarkeit der Qualitätsziele, Aufwand für die Praxen,
Hilfestellung durch weitere Unterstützungsangebote wie das QEP-Manual,
Anwendbarkeit für unterschiedliche Praxisgrößen etc. Die Ergebnisse der Pilotphase
sind in den Qualitätsziel-Katalog und das Bewertungsverfahren sowie in die Unterstützungsangebote
einschl. des QEP-Manuals und der Muster-Dokumente eingeflossen. Laufende
Rückmeldungen von Anwenderpraxen, Trainern und Visitoren sowie aktuelle gesetzliche
Anforderungen wurden bei der Erarbeitung des Qualitätsziel-Kataloges 2010 berücksichtigt.