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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

KBV entwickelt IT-Strategie für sinnvolle digitale Anwendungen

24.05.2017 - KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel sieht in der Digitalisierung eine Chance für das Gesundheitswesen in Deutschland. „Was wir brauchen, sind Lösungen, die der Versorgung der Patienten zugutekommen und die Arbeit der Ärzte erleichtern“, sagte Kriedel am Rande des Deutschen Ärztetages. Er kündigte ein Grundsatzpapier zur Digitalisierung an.

„Wir bekennen uns ausdrücklich zu einer sinnvollen Digitalisierung der Gesundheitsversorgung“, betonte Kriedel. Dieses Bekenntnis spiegele sich auch im Acht-Punkte-Papier zur Bundestagswahl wider, das die Vertreterversammlung der KBV am Montag verabschiedet hat.

Sicheres Netz muss integriert werden

Er wies darauf hin, dass die Ärzteschaft seit Jahren die Digitalisierung vorantreibt. Mit dem Sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (SNK) und seinen weit über 100.000 Nutzern hätten KVen und KBV eine einmalig große Datenautobahn aufgebaut. „Das SNK muss in die Telematikinfrastruktur integriert werden“, forderte Kriedel.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein Hauptthema des Deutschen Ärztetages, der gestern in Freiburg begonnen hat. Die Delegierten wollen über die vielfältigen Chancen, aber auch die potenziellen Risiken der Digitalisierung beraten und Vorschläge für eine patientengerechte und praxistaugliche Ausrichtung der neuen technischen Möglichkeiten entwickeln.

Grundsatzpapier zur IT

In dem von Kriedel angekündigten Grundsatzpapier will die KBV unter anderem der Frage nachgehen, ob die Telematikinfrastruktur so, wie sie vor zehn Jahren geplant wurde, den Realitäten heute noch gerecht wird, welchen Beitrag Apps zur Versorgung leisten können und wie sich im digitalen Zeitalter das hohe Gut des Arzt-Patienten-Vertrauens schützen lässt.

Aus Sicht Kriedels sind bestimmte Standards und Vorgaben erforderlich, damit digitale und mobile Anwendungen einen echten Mehrwert für die Patientenversorgung bringen. Ein Beispiel sei die elektronische Patientenakte, wo es keine „Insellösungen“ geben dürfe, sagte er und fügte hinzu: „20 verschiedene Aktensysteme je nach Wahl des Patienten kann keine Praxis bedienen.“

KBV will Software-Module notfalls selbst bauen

Ein besonderes Augenmerk legt die KBV auf die Interoperabilität. Derzeit sei es häufig unmöglich, einfach von einem Praxisverwaltungssystem ohne Probleme zu einem anderen zu wechseln, kritisierte Kriedel. Es fehlten übergreifende Schnittstellen.

„Das Marktversagen im Bereich der PVS-Produkte muss aufgehoben werden. Wir brauchen eine Erlaubnis des Gesetzgebers, notfalls selber kostenadäquate Ergänzungsangebote aufzubauen“, erklärte er.

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