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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

Empfehlungen zu ambulanten Peer-Review-Verfahren überarbeitet

07.09.2017 - Die KBV hat ihre Empfehlungen zu ambulanten Peer-Review-Verfahren überarbeitet. Dabei sind Erfahrungen aus verschiedenen Modellprojekten sowie Anregungen aus einem Kreis von Niedergelassenen und Ärztekammerexperten eingeflossen.

Das Konzept „Peer Review in der vertragsärztlichen Versorgung – Empfehlungen für Praxen, Arztnetze und Qualitätszirkel“ steht ab sofort in aktualisierter Form auf der KBV-Website zum Download zur Verfügung.

Um die Ärzte und Psychotherapeuten bei der Umsetzung von Peer-Review-Verfahren zu unterstützen, hatte die KBV vor drei Jahren ein Konzept mit Empfehlungen speziell für den ambulanten Bereich erarbeitet und diese nun weiterentwickelt.

Die Empfehlungen verstehen sich als Handlungsanleitung im Sinne eines methodischen Leitfadens, denn letztendlich können die Nutzer ihr Verfahren selbst definieren.

Kontinuierliche Qualitätsentwicklung

Ziel ist es, Peer Review mit Vor-Ort-Besuchen im ambulanten Bereich als freiwillige Initiative der Qualitätsförderung stärker zu etablieren. Ärzte und Psychotherapeuten sollen motiviert werden, Peer Review für die kontinuierliche Qualitätsentwicklung zu nutzen.

Dabei erfolgt der „Blick von außen“ auf das eigene Handeln immer auf Augenhöhe. Das Verfahren basiert auf Freiwilligkeit, Verschwiegenheit und wertschätzendem Umgang. Sowohl der Peer als auch der Besuchte profitieren davon.

Eine Reihe von Peer-Review-Initiativen haben belegt, dass das Verfahren in der vertragsärztlichen Versorgung zunehmend Akzeptanz findet und in seiner Wirkung auf die Qualität der Patientenversorgung und Patientensicherheit von den beteiligten Akteuren positiv bewertet wird.

Qualitätszirkelarbeit bildet die Grundlage

Das KBV-Konzept entstand in Anlehnung an das „Curriculum Ärztliches Peer Review“ der Bundesärztekammer. Die Erfahrungen aus 20 Jahren Qualitätszirkelarbeit in der vertragsärztlichen Versorgung, die auf dem Peer-Review-Ansatz basieren, bildeten dafür eine wichtige Grundlage.

Peer Review – ein Instrument der Qualitätsförderung

Der Grundgedanke des Peer Reviews besteht darin, sich von Kollegen – speziell ausgebildeten Peers – in der Praxis besuchen und beobachten zu lassen. Im anschließenden kollegialen Dialog wird das Praxishandeln kritisch mit dem Ziel reflektiert, zu lernen und sich zu verbessern. Peer Review ergänzt das Portfolio der Instrumente freiwilliger ambulanter Qualitätsförderung.

Wesentliche Ziele sind die kollegiale Reflexion ärztlichen Handelns zu nutzen, um sogenannte blinde Flecken zu identifizieren sowie das Qualitätsbewusstsein zu stärken. Darüber hinaus geht es um den Austausch mit Kollegen über die Weiterentwicklung von Patientenversorgung und Patientensicherheit sowie um die Kultur des gegenseitigen Lernens.

Anfang der 1990er Jahre beschrieb Richard Grol – Arzt und Gesundheitswissenschaftler aus den Niederlanden – das Peer-Review-Verfahren erstmals im hausärztlichen Bereich. Unterdessen werden Reviews auch als eine Maßnahme der ärztlichen Fortbildung von den Ärztekammern anerkannt und mit Fortbildungspunkten bewertet. Dabei erhalten sowohl der Peer als auch der besuchte Vertragsarzt Punkte.

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