Sicherstellungsatlas der KBV ist online – Interaktive Karte zeigt konkrete Maßnahmen vor Ort
14.10.2021 - Der neue Sicherstellungsatlas von KBV und Kassenärztlichen Vereinigungen ist jetzt online. Die interaktive Karte gibt Auskunft, welche Maßnahmen vor Ort ergriffen werden, um die ambulante medizinische Versorgung in Deutschland flächendeckend sicherzustellen. Die Inhalte werden laufend aktualisiert.
„Die KBV und die Kassenärztlichen Vereinigungen haben in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Aktivitäten gestartet, damit die Bürgerinnen und Bürger im Krankheitsfall weiterhin wohnortnah ambulante ärztliche Hilfe erhalten können“, sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Diese reichten von mobilen Hausarztpraxen über Landarztzuschläge bis hin zu Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Atlas weist breites Spektrum von Angeboten aus
In dem neuen Sicherstellungsatlas können sich Politiker, Ärzte, Psychotherapeuten, Medizinstudierende und andere Interessenten über die verschiedenen Initiativen informieren. Auf der interaktiven Deutschlandkarte lässt sich erkennen, welche Maßnahmen auf Gemeinde-, Kreis- oder Landes- beziehungsweise KV-Ebene angeboten werden.
Mit Hilfe einer Scrollfunktion kann ein Kartenausschnitt ausgewählt werden, der eine Liste der dort durchgeführten Aktivitäten zeigt. Durch einen Klick auf eine Maßnahme wird diese näher beschrieben. Wenn sich in einer Region etwas ändert, wird der Atlas aktualisiert.
Hofmeister benennt Hindernisse der Niederlassung
Immer mehr niedergelassene Ärztinnen und Ärzte hätten Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden, betonte KBV-Vorstandsvize Dr. Stephan Hofmeister. Zu den Gründen zählten Budgetierung, zu viel Bürokratie und eine schwache Infrastruktur auf dem Land. Zudem arbeiteten mehr Ärzte in Teilzeit und als Angestellte. Daraus resultierten trotz minimal steigender Ärztezahl weniger Stunden Arztzeit, sagte er und fügte hinzu: Deshalb sei es dringend notwendig, künftig mehr Ärztinnen und Ärzte auszubilden. Nur das könne die Situation mittelfristig verbessern.
KVen unterstützen Famulaturen und Weiterbildungen
Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) haben zahlreiche Maßnahmen etabliert, um junge Mediziner für die ambulante Versorgung zu gewinnen, wie der Sicherstellungsatlas belegt. Es werden beispielsweise Famulaturen und Weiterbildungen in Arztpraxen unterstützt, Niederlassungen in strukturschwachen Regionen gefördert oder Zuschüsse zur Kinderbetreuung gezahlt.
Daneben gibt es Informations- und Werbemaßnahmen, um den Nachwuchs gezielt anzusprechen. Auf der gemeinsamen Website von KBV und KVen www.lass-dich-nieder.de finden Medizinstudierende und Ärzte, die sich für eine Tätigkeit in der ambulanten Versorgung interessieren, alle Informationen rund um die Niederlassung.