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Praxisnachrichten

PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

DMP Diabetes mellitus Typ 2 wird aktualisiert

30.06.2022 - Das Disease-Management-Programm Diabetes mellitus Typ 2 ist überarbeitet worden. Insbesondere die Empfehlungen der medikamentösen Therapie wurden an aktuelle Leitlinienempfehlungen angepasst. Außerdem wird die Dokumentation verschlankt.

Zu den wesentlichen Änderungen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen hat, zählt, dass bei der Wahl der antiglykämischen Therapie die Patientinnen und Patienten in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Die Einteilung richtet sich danach, ob eine manifeste kardiovaskuläre Erkrankung oder Nephropathie besteht oder nicht.

Insbesondere Personen mit manifester arteriosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankung, chronischer Herzinsuffizienz oder klinisch relevanter Nephropathie profitieren von einer Therapie mit den neuen antiglykämischen Substanzen der SGLT2-Inhibitoren oder GLP-1-Rezeptoragonisten. Deshalb soll ihnen eine Kombinationstherapie aus Metformin plus SGLT2-Inhibitor (Empagliflozin oder Dapagliflozin) oder GLP-1-Rezeptoragonisten (Liraglutid) angeboten werden.

Um die Umsetzung der neuen Empfehlungen zu unterstützen, wurde ein entsprechendes Qualitätsziel zu den neuen Wirkstoffen ins Disease-Management-Programm (DMP) aufgenommen.

Dokumentation verschlankt

Aus Gründen der Datensparsamkeit konnten sechs Dokumentationsparameter gestrichen werden.

Zwei neue Dokumentationsparameter – SGLT2-Inhibitor und GLP-1-Rezeptoragonisten – wurden aufgenommen, um die Umsetzung der neuen Empfehlungen zur medikamentösen Therapie zu unterstützen.

Eine weitere Anpassung betrifft das DMP Diabetes mellitus Typ 1. Bei Kindern und Jugendlichen unter elf Jahren, die wegen Diabetes mellitus Typ 1 in das Programm eingeschrieben sind, muss der Blutdruck nur noch optional angegeben werden.

Nichtbeanstandung des BMG abwarten

Der G-BA-Beschluss liegt dem BMG zur Prüfung vor. Bei Nichtbeanstandung treten die Anforderungen für das aktualisierte DMP voraussichtlich zum 1. Oktober in Kraft. Danach müssen innerhalb eines Jahres die DMP-Verträge angepasst werden, sodass das aktualisierte DMP mit neuen Dokumentationsvorgaben voraussichtlich zum 1. Oktober 2023 in den Praxen umgesetzt wird.  

Rund 4,7 Millionen gesetzlich Versicherte, die an Typ 2-Diabetes erkrankt sind, lassen sich in einem DMP – einem strukturierten Behandlungsprogramm für chronisch Erkrankte – behandeln.

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