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Digitalisierung: Experte fordert Diskussion über Datennutzung

13.10.2022 - Für eine breite Diskussion zum Datenschutz im Digitalisierungsprozess plädiert Dr. Philipp Stachwitz, Experte für Digitale Medizin. „Wenn wir einen gesellschaftlichen Konsens haben wollen, brauchen wir eine gesellschaftliche Debatte“, sagt er im Interview mit dem Klartext, dem gesundheitspolitischen Digitalmagazin der KBV. Der ambulant tätige Schmerztherapeut fordert eine Diskussion zum Thema Datenschutz, „ganz ähnlich wie beispielsweise um das Thema Organspende“.

Seit Jahresbeginn berät Stachwitz die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) rund um die Digitalisierung der Inneren Medizin, früher leitete er die Stabsstelle Telematik in der Bundesärztekammer (BÄK). Der Facharzt für Anästhesiologie mahnt, dass „wir strukturell immer vom maximal möglichen Datenschutz und dem Risiko herdenken – aber nie vom Thema Datennutzung und dem Nutzen her“. Die Diskussion über „Opt-in“ oder „Opt-out“ sei zum Beispiel über 15 Jahre lang nie ernsthaft geführt worden und erst jetzt im Koalitionsvertrag gelandet. Stachwitz appelliert, diese Diskussion über die Abwägung von Nutzen und Risiken nicht nur im Kreis der gematik, sondern gesellschaftlich zu führen.

Mehrwert für Versorgung

Zudem erwartet der Digitalexperte, der von 2019 bis 2021 als Director Medical Care im Health Innovation Hub (hih) des Bundesgesundheitsministeriums für den ambulanten Sektor zuständig war, bessere technische Voraussetzungen bei der Digitalisierung: „Wir brauchen vor allem eine IT, die uns – Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinische Fachangestellte und Pflegepersonal – bei der Medizin unterstützt.“ Das tue sie eben oft immer noch nicht. Im Klartext spricht Stachwitz darüber hinaus über die Zukunft der digitalen Arztpraxis, die Rolle der Industrie und Versäumnisse im Digitalisierungsprozess.

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