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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

Präexpositionsprophylaxe mit Evusheld nur noch für bestimmte Hochrisikopersonen empfohlen

27.02.2023 - Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlung zur Präexpositionsprophylaxe einer COVID-19-Erkrankung mit dem monoklonalen Antikörper Evusheld® weiter eingegrenzt. Die Gabe der Antikörperkombination mit den Wirkstoffen Tixagevimab und Cilgavimab soll von nun an nur noch in begründeten Einzelfällen für bestimmte Hochrisikopersonen in Betracht kommen, wie die Kommission mitteilte. 

Begründete Einzelfälle können laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) Personen mit einer erwartbaren oder nachgewiesenen starken Einschränkung der Immunantwort auf die COVID-19-Impfung sein. Dies sind beispielsweise Personen nach einer Stammzellentransplantation, unter oder nach Therapie mit Anti-B-Zell-Antikörpern, unter CAR-T-Zell-Therapie, unter starker Immunsuppression oder mit genetisch bedingten Immundefekten, die die antivirale Immunität beeinträchtigen.

Wenn Tixagevimab/Cilgavimab zur SARS-CoV-2-Präexpositionsprophylaxe eingesetzt wird, empfiehlt die STIKO weiterhin eine Dosierung von 300 mg/300 mg ab einem Alter von zwölf Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 40 kg, also eine Dosierung, die nicht der Zulassung entspricht. Laut Fachinformation beträgt die empfohlene Dosierung hier 150 mg/150 mg.

Begründung: reduzierte Wirksamkeit

Die STIKO begründet die Anpassung ihrer Empfehlung unter anderem mit der aktuellen Datenlage zu den derzeit verbreiteten SARS-CoV-2-Varianten und deren Sublinien sowie der weiterhin reduzierten und gegebenenfalls ganz ausbleibenden Neutralisationskapazität von Evusheld® gegen einige neuere Sublinien. Zudem gebe es nach wie vor wirksame Optionen der antiviralen Frühtherapie. 

Die STIKO betont, dass eine COVID-19-Impfung weiterhin für alle Personen mit Immundefizienz als wesentlich zur Verringerung der Morbidität und Mortalität durch COVID-19 angesehen wird. Bei einer Kontraindikation gegen einen Impfstoff stünden in der Regel alternative Präparate zur Verfügung. 

Im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion bei Personen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf verweist die STIKO auf die „Empfehlungen zur antiviralen Frühtherapie bei asymptomatischen Personen oder Personen mit milder COVID-19“ der Fachgruppe COVRIIN am Robert Koch-Institut.
 

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