Ivacaftor
Handelsname: Kalydeco®
Anwendungsgebiet: Erweiterung des bisherigen Anwendungsgebiets um die folgenden Gating-Mutationen: G1244E, G1349D, G178R, G551S, S1251N, S1255P, S549N und S549R*
Pharmazeutischer Unternehmer: Vertex Pharmaceuticals
Beginn des Verfahrens: 15.08.2012
Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses: 19.02.2015
Inhalt des Beschlusses:
Indikation | zweckmäßige Vergleichstherapie | Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens | |
zystische Fibrose* | Bewertung des Ausmaßes des Zusatznutzens auf Grundlage der Zulassungsstudien | geringer Zusatznutzen |
* Die Änderung des Anwendungsgebiets ist zusammenfassend dargestellt. Verbindlich sind die Angaben der Fachinformation.
Zusammenfassung:
Ivacaftor war zunächst zur Behandlung der zystischen Fibrose bei Patienten ab 6 Jahre zugelassen, die eine G551D-Mutation im CFTR-Gen aufweisen. Das Ergebnis der Nutzenbewertung wurde am 07.02.2013 verkündet. Inzwischen wurde Ivacaftor auch zur Behandlung der zystischen Fibrose bei Patienten mit einer anderen Gating-Mutation als G551D zugelassen. Für das neue Anwendungsgebiet wurde die frühe Nutzenbewertung durchgeführt.
Da Ivacaftor ein Arzneimittel zur Behandlung eines seltenen Leidens (Orphan Drug) ist, gilt der medizinische Zusatznutzen bereits durch die Zulassung als belegt. Der Gemeinsame Bundesausschuss bewertet ausschließlich das Ausmaß des Zusatznutzens auf Grundlage der in den Zulassungsstudien vom pharmazeutischen Unternehmer gewählten Vergleichstherapie.
Bei der Zulassungsstudie VX12-770-111 handelt es sich um eine Phase-III-Studie, in der multizentrisch, doppelblind, randomisiert und placebo-kontrolliert mit Crossover-Design die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Behandlung mit zweimal täglich 150 mg Ivacaftor gegenüber Placebo über eine jeweils achtwöchige Behandlungsphase untersucht wurden. Daran schloss sich eine Studie mit einer erweiterten offenen Behandlungsphase für weitere 16 Wochen an. Dabei wurden Patienten ab 6 Jahre mit einer non-G551D-Gating-Mutation berücksichtigt.
Folgende Ergebnisse zeigten sich: Es ergab sich eine statistisch signifikante Verbesserung des forcierten Einsekundenvolumens zugunsten von Ivacaftor. Auch hinsichtlich der Veränderung des Body-Mass-Index fand sich ein statistisch signifikanter Vorteil für Patienten, die mit Ivacaftor behandelt wurden. Hinsichtlich der Lebensqualität zeigte die gepoolte Analyse statistisch signifikante Ergebnisse zugunsten von Ivacaftor. Bei den pulmonalen Exazerbationen gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede.
Wie schon im ersten Anwendungsgebiet wurde Ivacaftor auch im neuen Anwendungsgebiet ein geringer Zusatznutzen bescheinigt.