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„Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht“

„Noch bevor die neue Impfkampagne überhaupt begonnen hat, hakt es überall“, übte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), heute deutliche Kritik. „Die Praxen hatten sich auf die Aussage des Bundesgesundheitsministers Prof. Lauterbach verlassen, dass es von Beginn an genügend Dosen des neuen BA.1-Impfstoffes von BioNTech/Pfizer geben wird.“

Gassen sagte weiter: „Dieser Eindruck wurde auch uns durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vermittelt, verbunden mit der Aussage, dass die Ärztinnen und Ärzte bereits für die kommende Woche bis zu 240 Dosen des neuen Vakzins je Praxis bestellen könnten.  Ausgeliefert davon wurde und wird aber offenbar nur ein Teil der im Schreiben von Minister Lauterbach vom 29. August genannten Menge. Eine offizielle und aktive Information aus dem Bundesgesundheitsministerium haben wir zunächst nicht erhalten. Erst auf unser Drängen hin rückte das BMG am heutigen Freitag mit Informationen raus, die darauf hindeuten, dass deutlich weniger ausgeliefert wird als vorher vom BMG angekündigt.“

„Das ist eine chaotische Informationspolitik des Ministeriums“, sagte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister. „Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen wollen impfen, haben ihre Organisation umgestellt und Termine mit Patientinnen und Patienten vereinbart. Das müssen sie nun alles wieder über den Haufen werfen, da der bestellte Impfstoff ausbleibt oder nur in geringen Mengen ausgeliefert wird“, fügte KBV-Chef Gassen hinzu.

„Das BMG muss seiner originären Aufgabe der verlässlichen Impfstoffbeschaffung und -verteilung nachkommen und sollte eine Impfkampagne erst starten, wenn sie vernünftig vorbereitet ist. Wenn getätigte Aussagen aus welchen Gründen auch immer nicht zu halten sind, muss das BMG sofort und aktiv informieren“, erklärte Hofmeister. Beide Vorstände forderten das BMG auf, jetzt so schnell wie möglich für Klarheit zu sorgen, mit welchen Impfstoffmengen denn nun für aktuell und in den folgenden Wochen zu rechnen sei. „Die Kolleginnen und Kollegen brauchen Verlässlichkeit“, so Gassen und Hofmeister: „Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.“