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KBV-Zukunftspraxis: Digitale Anwendungen müssen Arbeitsalltag der Praxen unterstützen

Innovative digitale Anwendungen müssen ihr Potenzial in vertragsärztlichen Praxen erkennbar, schnell, lösungsorientiert und mit geringem Implementierungsaufwand zeigen, um Ärzte und Psychotherapeuten samt ihren Teams zu unterstützen. Das geht aus dem Evaluationsbericht zum Projekt Zukunftspraxis der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor.

„Das Interesse und Engagement der Praxen war von Anfang an enorm. Das Konzept hat sich bewährt: Neuerungen werden im Praxisbetrieb getestet – in engem Austausch zwischen Nutzern und Anbietern, um das volle Optimierungspotenzial auszuschöpfen“, stellten die KBV-Vorstände Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel fest.

Die Idee des Projekts KBV-Zukunftspraxis ist es, digitale Anwendungen für die ambulante Versorgung im Praxisalltag zu testen. Aus einem Wettbewerb gingen zehn Gewinner hervor, deren Produkte zwischen 2019 und 2022 in jeweils einjährigen Testphasen erprobt wurden. Aus den Ergebnissen wurden Faktoren ermittelt, die die Akzeptanz digitaler Innovationen beim Praxisteam, aber auch bei Patientinnen und Patienten schaffen.

Die Praxistests zeigten, dass digitale Anwendungen ihr Potenzial im Praxisbetrieb voll entfalten, wenn sie schnell erkennbaren Mehrwert schaffen, lösungsorientiert sind und in der Praxis gut integrierbar sind. „Die entscheidenden Faktoren sind Nutzen, Mehrwert und Einfachheit. Sind diese gegeben, engagieren sich Ärzte und Psychotherapeuten mit ihren Teams dafür, digitale Neuerungen in ihrem Berufsalltag gezielt einzusetzen“, sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Gassen.

Vertragsärztliche Praxen nutzen bereits heute verschiedene Anwendungen, unter anderem die Videosprechstunde oder Praxisverwaltungssysteme (PVS). „Ärztinnen und Ärzte sind immer offen für digitale Innovationen, die einen konkreten Mehrwert haben und sich unkompliziert in den Arbeitsalltag der Praxen integrieren lassen“, erklärte der stellvertretende KBV-Vorsitzende Hofmeister.

Im Rahmen der KBV-Zukunftspraxis wurden neue Produkte als nützlich für die Praxisorganisation bewertet. Als hinderlich erwiesen sich neben veralteten Telefonanlagen fehlende Integrationsmöglichkeiten in das PVS. In den Ergebnissen der KBV-Zukunftspraxis sieht Kriedel die wiederholten Forderungen der KBV gegenüber gematik, Politik und Industrie bestätigt. „Die PVS-Industrie soll künftig stärker an die Kandare genommen werden, auch verbunden mit Aufgaben und Optionen für die KBV“, forderte Kriedel.

Mehr als 60 Unternehmen beteiligten sich am Ideenwettbewerb der KBV-Zukunftspraxis. Bei zehn Anwendungen wurden Produktreife, Patientenbezogenheit und Mehrwert im Praxisalltag zunächst als praxistauglich eingestuft. Fünf Anwendungen konnten schließlich in Praxistests von 150 Praxen evaluiert werden. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch das Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité Berlin. Es wurde eine qualitative Analyse durchgeführt, bei der die ausgewählten Testpraxen ihre individuellen Anwendungserfahrungen in drei Phasen bewerteten: vor dem Beginn des Tests, nach drei Monaten und nach zwölf Monaten.

Weitere Informationen

Die getesteten Anwendungen und alle Ergebnisse der KBV-Zukunftspraxis