Kein Lohn mehr am ersten Krankheitstag: KBV-Vorstand kritisiert Forderung von Allianz-Chef Oliver Bäte
Statement des Vorstandsvorsitzenden der KBV, Dr. Andreas Gassen:
„Man kann generell die Frage aufwerfen: Warum muss es in den ersten Tagen einer Krankheit überhaupt eine ärztliche Krankschreibung geben? Möglich wäre eine Regelung auf Vertrauensbasis: Für die ersten drei Krankheitstage könnten sich Arbeitnehmer informell krankmelden, erst ab dem vierten Krankheitstag würde ein ärztliches Attest nötig. Das würde Praxen wirklich entlasten. Ob eine Lohnfortzahlung am ersten Tag stattfinden soll oder nicht, ist zudem keine medizinische, sondern eine politische Frage. Auch wenn die Zahl der Krankheitstage im internationalen Vergleich hoch sein mag, spricht das nicht dafür, dass die Deutschen automatisch ein Volk von Blaumachern sind, zumal die Zahlen einzelner Länder nicht immer vergleichbar sind. Ganz klar: Wer krank ist, ist krank. Wer bei einer Erkrankung sich oder andere durch den Gang zur Arbeit gefährden würde, soll zu Hause bleiben. Natürlich gibt es auch Arbeitnehmer, die „blau“ machen. Das ist aber nicht die Regel – und man sollte hier keine pauschale Misstrauenskultur gegenüber Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern schüren.“