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KBV: Grippeimpfung ab 60 sollte mit herkömmlichem Impfstoff weiterhin möglich sein

23.03.2023 - Versicherte ab dem Alter von 60 Jahren sollten auch künftig alternativ zum Hochdosis-Grippeimpfstoff einen herkömmlichen inaktivierten, quadrivalenten Influenza-Impfstoff zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten können. Dies fordert die KBV in ihrer Stellungnahme zu dem geplanten Auslaufen einer entsprechenden Regelung des Bundesgesundheitsministeriums. 

Die KBV begründet ihre Forderung damit, dass sich aufgrund der verschiedentlich aus der Praxis rückgemeldeten geringeren Akzeptanz des Hochdosis-Grippeimpfstoffs durch die Patienten und aufgrund des künftig nicht mehr bestehenden Anspruchs auf den herkömmlichen inaktivierten, quadrivalenten Grippeimpfstoff die Impfquote in dieser Risikogruppe verschlechtern könnte. Zurückzuführen sei die verringerte Akzeptanz durch die beim Hochdosis-Grippeimpfstoff stärker und häufiger auftretenden Nebenwirkungen. 

Daher setzt die KBV sich dafür ein, die Regelung, dass Versicherte ab dem Alter von 60 Jahren sowohl mit einem hochdosierten als auch mit einem normal dosierten Vakzin geimpft werden können, fortzuführen. Bestehen bleiben sollte außerdem der Hinweis, dass die Verordnung des teureren Hochdosis-Grippeimpfstoffes in dieser Patientengruppe als wirtschaftlich gilt. Weiterhin fordert die KBV in ihrer Stellungnahme erneut die Abschaffung der Regresse für Impfstoffe.

Regelung zum Anspruch auf beide Impfstoffe gilt nur bis 31. März 

Nach einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) haben gesetzlich Krankenversicherte ab dem Alter von 60 Jahren in der laufenden Impfsaison entgegen der Vorgaben in der Schutzimpfungs-Richtlinie Anspruch auf beide Impfstoffe, also den herkömmlichen und den Hochdosis-Grippeimpfstoff. Diese Regelung gilt noch bis Ende März, laut Verordnungsentwurf des BMG ist eine Verlängerung nicht geplant. Danach würden die Krankenkassen hier nur noch die Kosten für die Impfung mit einem Hochdosis-Grippeimpfstoff übernehmen. 

Im Vergleich zu herkömmlichen Influenza-Impfstoffen enthält der Hochdosis-Impfstoff die vierfache Antigenmenge. Ältere Menschen sprechen in der Regel auf Influenza-Impfstoffe nicht so gut an wie jüngere, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer wird. Die erhöhte Antigenmenge soll bei dieser Personengruppe eine verbesserte Immunantwort bewirken. Das war auch ein Grund für die Ständige Impfkommission (STIKO), bei Personen ab dem Alter von 60 Jahren den Hochdosis-Influenzaimpfstoff zu empfehlen. 

Der Hochdosis-Impfstoff hat laut STIKO im Vergleich zu herkömmlichen Influenza-Impfstoffen eine höhere Reaktogenität, das heißt, es können vor allem lokale Nebenwirkungen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) in erhöhtem Maße auftreten.
 

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