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Unsere Aufgaben

Wie funktioniert eigentlich das deutsche Gesundheitswesen? Selbstverwaltung und ambulante Versorgung

Dr. Bloch ist Hausärztin in einer Kleinstadt in Deutschland. Sie wollte immer eine eigene Praxis: selbstbestimmt arbeiten mit persönlichen Beziehungen zu ihren Patientinnen und Patienten. Mit ihrer Praxis ist Dr. Bloch Teil der selbstverwalteten Gesundheitsversorgung in Deutschland.
Während in vielen Ländern der Staat die medizinische Versorgung der Bevölkerung organisiert, tut das in Deutschland das Gesundheitswesen selbst. Finanziert wird es durch die Beiträge der gesetzlich Krankenversicherten und der privat Versicherten. Anderswo finanziert der Staat Arztpraxen und Krankenhäuser mit Steuergeldern. Bei knappem Säckel kann sich das schnell auf Qualität und Quantität der Versorgung auswirken.
Auch typisch deutsch: das Sachleistungsprinzip. Gesetzlich Krankenversicherte haben gegenüber ihren Krankenkassen ein Anrecht auf medizinische Behandlungen, Therapien, Heil- und Hilfsmittel sowie Medikamente. Und das, ohne selbst finanziell vorleisten zu müssen.

Der Staat beschränkt sich darauf, den gesetzlichen Rahmen und die Aufgaben zu definieren. Die konkrete Versorgung gestalten die Leistungserbringer selbst über ihre Verbände – beispielsweise Praxisärzte und Krankenhäuser. Aufseiten der Ärzte und Psychotherapeuten ist das die KBV mit ihren 17 regionalen kassenärztlichen Vereinigungen. Sie verhandeln mit den Krankenkassen den Leistungskatalog sowie die Vergütung. Sie kümmern sich um die Abrechnungen zwischen Praxis und Krankenkasse. Und sie stellen sicher, dass alle ambulant versorgt werden – ärztlich und psychotherapeutisch. Und das auch nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen.
Dr. Bloch übernimmt hierfür regelmäßig Bereitschaftsdienste. Dessen Servicecenter ist bundesweit rund um die Uhr erreichbar. Auch ihr augenärztlicher Kollege eine Straße weiter macht da regelmäßig mit.
Wie auch die Psychotherapeutin nebenan arbeiten er und Dr. Bloch freiberuflich in ihren wirtschaftlich selbstständigen Praxen. Gemeinsam bilden sie ein dichtes Netz aus rund 100.000 Praxen. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das: eine große Auswahl und kurze Wege.
Im Namen der Praxen verhandelt die KBV im gemeinsamen Bundesausschuss: dem obersten Gremium der Selbstverwaltung. Hier kommen die jeweils zuständigen Verbände zusammen: neben Praxisärzten und Psychotherapeuten auch Zahnärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen und Patienten. Die Idee: Mit diesen Organisationen entscheiden die, die aus der Versorgungspraxis kommen.

Praxen wie die von Dr. Bloch tragen in Deutschland dazu bei, die Krankenhäuser freizuhalten: für die Versorgung schwer und schwerstkranker Patientinnen und Patienten. Das ist nicht zuletzt von Vorteil bei Epidemien oder Pandemien.
Damit das so bleiben kann, setzen sich die Ärztinnen und Ärzte wie Dr. Bloch gemeinsam mit ihren psychotherapeutischen Kolleginnen und Kollegen ein für gute politische Rahmenbedingungen: vertreten durch ihre Organisationen in den Regionen und auf Bundesebene.

Zu den vielen Besonderheiten Deutschlands zählt auch das Gesundheitswesen: Einiges läuft hier anders als anderswo. Wie und warum, das erklärt dieses Video kurz und knapp anhand der ambulanten Versorgung durch die Praxen von Ärzten und Psychotherapeuten im Rahmen der sogenannten Selbstverwaltung.