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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

Empfehlungen zur Labordiagnostik: Neue Ausgabe zur isolierten Quick-Wert-Verminderung

23.11.2023 - Über die Labordiagnostik zur Abklärung eines isoliert verminderten Quick-Wertes informiert eine neue Ausgabe der Reihe „Empfehlungen zur Labordiagnostik“ der KBV. Sie soll Ärztinnen und Ärzte beim Einsatz von Laboruntersuchungen zur Basisdiagnostik der isolierten Quick-Wert-Verminderung, die auf eine Gerinnungsstörung hinweisen kann, unterstützen. Die Ausgabe steht ab sofort auf der Internetseite der KBV zur Verfügung.

Der Laborpfad beinhaltet ein übersichtliches Ablaufschema der Labordiagnostik zur Abklärung der isolierten Quick-Wert-Verminderung, die auch ein häufiger Zufallsbefund ist. Ein begleitender Text informiert unter anderem über die Bedeutung einer ausführlichen Blutungsanamnese und der Einhaltung der Vorgaben zur Präanalytik. Zudem sind wichtige allgemeine Handlungsempfehlungen zur Blutentnahme aufgeführt sowie ein Erfassungsbogen zur Blutungstendenz beigefügt. Ein Infokasten bietet schnell erfassbar alle relevanten Laborparameter mit kurzen Erläuterungen.

Mit dem Quick-Test wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes überprüft. Er wird als Bestandteil der Diagnostik bei Verdacht auf eine Blutungsneigung durchgeführt. Liegen die anderen Gerinnungsparameter im Referenzbereich und nur der Quick-Wert ist erniedrigt, spricht man von einer isolierten Quick-Wert-Verminderung. Diese kann auf eine erhöhte Blutungsneigung durch beispielsweise einen Vitamin-K-Mangel hinweisen, wird aber auch oft durch eine fehlerhafte Präanalytik oder Medikamenteneinnahme verursacht. Die isolierte Quick-Wert-Verminderung sollte daher immer im Zusammenhang mit einer ausführlichen Blutungsanamnese abgeklärt werden.

Weitere Veröffentlichungen in Vorbereitung

Die labordiagnostischen Empfehlungen zur isolierten Quick-Wert-Verminderung stehen auf der Themenseite der KBV als Webversion sowie als sechsseitige Druckversion bereit. Auf der Seite finden Ärzte und Ärztinnen darüber hinaus weitere Ausgaben der Reihe zu den Schilddrüsenerkrankungen Hyperthyreose und Hypothyreose sowie zur Anämie, zum Eisenmangel und zur Thrombozytose. 

Die Dokumente sind auf dem aktuellen Stand von Medizin, Wissenschaft und Technik und basieren unter anderem auf Leitlinien, Fachartikeln sowie praktischen Erfahrungen aus der vertragsärztlichen Versorgung. Empfehlungen zur Labordiagnostik zur Abklärung einer isolierten PTT-Verlängerung sind in Vorbereitung, weitere Indikationen folgen.

Entwickelt werden die Laborpfade von der eigens eingerichteten Kommission „Labordiagnostische Empfehlungen“ von Vertretern der Berufsverbände in Zusammenarbeit mit und unter Moderation des Kompetenzzentrums Labor der KBV. Sie werden nach ihrer Veröffentlichung in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Die Laborpfade dienen der Orientierung und als Entscheidungshilfe, stellen jedoch keine verpflichtenden Standards dar. Ziel ist es unter anderem, eine Unter- beziehungsweise Überdiagnostik zu vermeiden.
 

Die Kommission „Labordiagnostische Empfehlungen“

Die Kommission „Labordiagnostische Empfehlungen“ unter Moderation des Kompetenzzentrums Labor der KBV setzt sich aus ständigen und indikationsbezogen hinzugezogenen Mitgliedern zusammen. Zu den ständigen Mitgliedern zählen Internisten, Hausärzte, Labormediziner und Mikrobiologen, die von ihren jeweiligen Berufsverbänden als Vertreter benannt wurden. Diese werden durch hinzugezogene Spezialisten für die zu bearbeitende Indikation unterstützt. 

Die Empfehlungen zur Labordiagnostik sind nach einem konsentierten Schema im Sinne einer Stufendiagnostik gleich aufgebaut. Die erstellten Laborpfade besitzen eine einheitliche Struktur aus einem grafischen Ablaufschema und einem erläuternden Text.
Die inhaltliche Ausrichtung der Empfehlungen erfolgt auf Grundlage einer gemeinsamen Bewertung der aktuell vorliegenden Evidenz (themenrelevante Literatur) und praktischer Erfahrungen aus der vertragsärztlichen Versorgung.

Berufsverbände in der Kommission

  • ALM – Akkreditierte Labore in der Medizin 
  • BDI – Berufsverband Deutscher Internisten 
  • BDL – Berufsverband Deutscher Laborärzte 
  • BDRh – Berufsverband Deutscher Rheumatologen 
  • BNHO – Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen 
  • BVF – Berufsverband der Frauenärzte 
  • DGfN – Deutsche Gesellschaft für Nephrologie 
  • DGKL – Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin 
  • DHÄV – Deutscher Hausärzteverband 
     

Hinweis: Internationaler Tag des Eisenmangels am 26. November – Empfehlungen zur Labordiagnostik „Eisenmangel“ auf www.kbv.de

Literatur-Tipp: Die Ausgabe 2/2023 Empfehlungen zur Labordiagnostik: Eisenmangel bietet ein schnell erfassbares Ablaufschema zur Basis- und weiterführenden Diagnostik des Eisenmangels. Ein kurzer Text erläutert die Vorgehensweise im Detail, gibt Hinweise zur Anamnese und führt unter anderem stichpunktartig unspezifische Symptome mit Verdacht auf Eisenmangel sowie klinische Zeichen eines schweren Eisenmangels auf.

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