VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz überarbeitet
21.12.2023 - In der Nationalen VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz ist das Kapitel „Medikamentöse Therapie“ komplett überarbeitet worden. Die Leitlinie ist auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin kostenlos abrufbar.
Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz soll dazu beitragen, die Versorgung von Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz weiter zu optimieren. Dazu spricht ein multiprofessionell zusammengesetztes Gremium Empfehlungen für Diagnostik und Therapie aus. Patientenvertreter brachten die Sicht von Betroffenen ein.
Empfehlungen neuer Arzneimittel
Die neuen Empfehlungen zur medikamentösen Therapie der Herzinsuffizienz mit eingeschränkter Ejektionsfraktion (HFrEF) tragen den Entwicklungen neuer Arzneimittel der vergangenen Jahre Rechnung. Es gilt nicht mehr alternativlos eine Stufentherapie auf Basis von RAS-Inhibitoren und Betablockern, sondern auch eine initiale Vierfachkombination mit zusätzlich einem SGLT2-Inhibitor und Spironolacton oder Eplerenon ist möglich.
Für Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) steht mit den SGLT2-Inhibitoren nun erstmals eine Wirkstoffgruppe mit nachgewiesenem prognoseverbessernden Effekt zur Verfügung.
Wegen der hohen Versorgungsrelevanz wurde beschlossen, das Kapitel zur medikamentösen Therapie vorab als Version 4 der NVL zu veröffentlichen. Es wurde in die bestehenden und formell noch bis Ende 2024 gültigen Kapitel der Vorauflage integriert. Für 2024 ist die Veröffentlichung der Version 5 der Leitlinie geplant, in der dann alle Kapitel aktualisiert sein werden.
Vor der Veröffentlichung waren Fachkreise und Interessierte eingeladen, den Entwurf zu kommentieren. Mehr als 100 Kommentare gingen während der öffentlichen Konsultation ein.
Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien
Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, KBV und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Zu ausgesuchten Erkrankungen hoher Prävalenz werden unter Berücksichtigung der Methoden der evidenzbasierten Medizin versorgungsbereichsübergreifende Leitlinien entwickelt und implementiert. Erstellt werden die Publikationen vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin.