Logo-KBV

KBV Hauptnavigationen:

Sie befinden sich:

 

Praxisnachrichten

PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

Evaluationsbericht: Jede zweite anspruchsberechtigte Frau geht zum Mammographie-Screening – Teilnehmerzahl leicht gestiegen

01.02.2024 - Etwa jede zweite anspruchsberechtigte Frau nimmt in Deutschland am Mammographie-Screening-Programm teil. Bei durchschnittlich 6,1 von 1.000 untersuchten Frauen wird ein Tumor entdeckt – meist in frühen, prognostisch günstigen Stadien. Das zeigt der aktuelle Evaluationsbericht, den die Kooperationsgemeinschaft Mammographie jetzt veröffentlicht hat.

Die Teilnahme am Mammographie-Screening ist im Berichtsjahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren leicht angestiegen: Erstmals haben mehr als drei Millionen Frauen die Untersuchung zur Brustkrebsfrüherkennung in Anspruch genommen – trotz Pandemie-Bedingungen. Dabei wurden rund 19.000 Karzinome entdeckt. 

6 von 1.000 untersuchten Frauen erhielten Diagnose Brustkrebs

Die durchschnittliche Brustkrebsentdeckungsrate lag damit bei 6,1 von 1.000 untersuchten Frauen. Trotz der pandemiebedingten Verzögerungen – 2020 wurden zeitweilig keine Frauen zum Screening-Programm eingeladen – konnten überwiegend prognostisch günstige, kleine Karzinome diagnostiziert werden. Generell ist dem Bericht zufolge ein Einfluss der Corona-Pandemie bislang nicht zu beobachten. 

Seit 2005 haben in Deutschland Frauen, die zwischen 50 und 69 Jahre alt sind, alle zwei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung im Mammographie-Screening-Programm. 2021 haben das mehr als die Hälfte der sechs Millionen anspruchsberechtigten Frauen genutzt.

Insgesamt ist die höchste Teilnahmerate mit fast 86 Prozent bei Frauen zu verzeichnen, die bereits Untersuchungen im Programm wahrgenommen haben und einer Folgeeinladung nachkommen, wie es im Evaluationsbericht heißt. Von Frauen, die erstmalig eingeladen wurden, nahmen demnach im Jahr 2021 46,5 Prozent das Angebot an. 

Bei Erstteilnehmerinnen höhere Entdeckungsrate

Bei Frauen, die das erste Mal am Programm teilnehmen, ist den Auswertungen zufolge die Wahrscheinlichkeit, dass eine Brustkrebserkrankung entdeckt wird, höher. Zudem steigt die Brustkrebsinzidenz mit zunehmendem Alter. 

Teilnahmerate bei über 60-Jährigen gestiegen

Im Vergleich der Jahre 2018 bis 2021 (vor der Corona-Pandemie und in der Pandemie-Zeit) fällt auf, dass im Jahr 2021 mehr über 60-jährige Frauen erstmalig das Screening-Programm nutzten als in den Vorjahren. Die Brustkrebsentdeckungsrate war in dieser Gruppe mit 8,2 Karzinomen auf 1.000 Erstuntersuchungen entsprechend höher als in den Vorjahren. Bei Folgeuntersuchungen lag die Entdeckungsrate wie im Jahr zuvor bei 5,7 Tumoren auf 1.000 Folgeuntersuchungen, wie es im Bericht heißt. 

Der Anteil der entdeckten Karzinome in den prognostisch ungünstigeren Stadien war 2021 mit 21 Prozent mit den Vorjahren vergleichbar, sodass auch hier keine Auswirkungen der Pandemie erkennbar sind.

Effiziente Früherkennung durch Mammographie-Screening

Die Ergebnisse des Programms belegen nach Einschätzung der Autoren des Berichts „die effiziente Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening“. Die Tumoren würden zumeist in frühen, prognostisch günstigen Stadien entdeckt.

Künftig Teilnahme bis zum Alter von 75 Jahren möglich

Ab 1. Juli ist eine Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm bis zum Alter von 75 Jahren möglich; der Anspruch endet also mit dem 76. Geburtstag. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Altersgrenze entsprechend angehoben. Damit haben zusätzlich 2,5 Millionen Frauen Anspruch auf diese Früherkennungsuntersuchung. 
 

Kooperationsgemeinschaft Mammographie

Aufgabe der Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des Mammographie-Screening-Programms. Träger sind die gesetzlichen Krankenkassen und die KBV. 
 

Mehr zum Thema

zu den PraxisNachrichten