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2022

Statement des KBV-Vorstands zu Impfnebenwirkungen

Der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) distanziert sich aufs Schärfste von den Aussagen und Interpretationen des gesundheitspolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Martin Sichert, die dieser in einer am Donnerstag, 23. Juni, veröffentlichten Pressemitteilung unter der Überschrift „Extrem hohe Zahl von Impfnebenwirkungen ist beängstigend“ aufgestellt hatte. Dabei berief er sich auf Zahlen und Daten der KBV.

Berlin, 24. Juni 2022 - Hierzu stellt der Vorstand fest: Im Rahmen einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses hatte die AfD-Fraktion die KBV nach Zahlen zu codierten Impfnebenwirkungen gefragt.

Ein Ergebnis dabei: Im vertragsärztlichen Bereich gab es 2021 rund  2,5 Millionen Patienten mit Impfnebenwirkungen. Diese auf den ersten Blick vielleicht hoch anmutende Zahl ist aber keineswegs unerwartet und dramatisch, wie es in der Mitteilung der AfD dargestellt wurde.

Im Gegenteil! Zu den codierten Impfnebenwirkungen gehören vor allem auch die für alle Impfungen typischen Begleiterscheinungen wie Rötungen an der Impfstelle oder leichte lokale Schmerzen an der Einstichstelle. Sie bilden den mit Abstand größten Anteil der registrierten Unverträglichkeiten und Komplikationen.

In den Zulassungsstudien der verschiedenen Impfstoffe traten bei bis zu 92% der Teilnehmenden beispielsweise Schmerzen an der Injektionsstelle auf.

Außerdem kann die Behauptung in der Pressemitteilung der AfD, alle 2,5 Millionen Patienten seien wegen der Nebenwirkungen zum Arzt gegangen, aus den Zahlen nicht abgeleitet werden. Patientinnen und Patienten werden auch wegen anderer Beschwerden wie z.B. einer chronischen Grunderkrankung zum Arzt gegangen sein und dabei die Impfnebenwirkung erwähnt haben, was der Arzt wiederum dann codiert hat.

Um die Zahl der Impfnebenwirkungen in einen Vergleichsmaßstab zu setzen: Die Gesamtzahl an Impfungen lag 2021 bei rund 154 Millionen (einschließlich Praxen, Krankenhäusern, Betriebs- und Privatärzten).