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„Struktur der ambulanten Versorgung im Interesse von Patientinnen und Patienten weiterentwickeln!“

An diesem Freitag beginnen die Verhandlungen zur Weiterentwicklung des Orientierungswertes (OW) zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und GKV‐Spitzenverband.

04.08.2022 – Nach den gesetzlichen Vorgaben zur Anpassung dieses Wertes müssen die für Arztpraxen relevanten Investitions- und Betriebskostenentwicklungen herangezogen werden. Dabei werden jeweils die Veränderungen der Kosten in zwei zurückliegenden Jahren als Grundlage der Anpassung ermittelt. Für dieses Jahr rechnen die KBV-Vorstände Dres. Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Thomas Kriedel mit sehr schwierigen Verhandlungen.

„Eigentlich ist es ja ganz einfach: Es geht darum, die Struktur der hochwertigen ambulanten Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln. Im Prinzip müsste das ein gemeinsames Ziel von Krankenkassen und uns sein, ein Selbstläufer also. Doch weit gefehlt“, erklärte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen.

„Die Wertschätzung für die enorme Arbeitsleistung der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen tendiert sowohl bei Politik als auch Krankenkassen gegen Null. Der Bundesgesundheitsminister will die Neupatientenregelung kippen und die Krankenkassen wollen Nullrunden ansetzen. Gleichzeitig haben die Praxen mit enormen Kostensteigerungen zu kämpfen, wie die jüngste Erhebung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) aufzeigt. Doch immer mehr Leistung für weniger Geld funktioniert nicht. Den Kolleginnen und Kollegen würde ja vor diesem Hintergrund gar nichts anderes übrig bleiben, als Leistungen herunterzufahren“, führte Gassen aus.

„Anstatt die insbesondere während der Coronapandemie bewährte ambulante Struktur der niedergelassenen Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten zu erhalten und zu stärken, wollen die Krankenkassen gar nichts investieren – letztlich zu Lasten ihrer eigenen Versicherten“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister.

„Die Praxen sehen sich genau wie andere Betriebe und Unternehmen auch konfrontiert mit stark steigenden Kosten, unter anderem für Energie sowie einer enorm angezogenen Inflation. Noch nicht berücksichtigt im Orientierungswert sind zudem die deutlich gestiegenen Personalaufwendungen durch den bereits einige Jahre zurückliegenden Tarifabschluss“, so Hofmeister.

Pressemitteilung des ZI vom 3. August 2022