„Teure Pseudo-Infusionen“
Zum aktuell bekannt gewordenen Referentenentwurf eines Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes positionieren sich die Vorstände der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dres. Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Sibylle Steiner in einer gemeinsamen Erklärung:
Berlin, 18. März 2024 – „Ministerielles Wunschdenken sowie ein Verkennen der realen Versorgungssituation prägen den neuen Entwurf aus dem Hause Lauterbach. Hinzu kommen teure, milliardenschwere Pseudo-Infusionen, um auch noch das kleinste und unrentabelste Krankenhaus irgendwie über Wasser halten zu können.
Breiten Raum finden im Text sogenannte, von den Bundesländern zu bestimmende sektorenübergreifende Versorgungszentren, also Krankenhäuser, die im ersten Entwurf noch Level 1i-Kliniken hießen. Sie sollen nun weit für die ambulante Versorgung geöffnet werden. Neu aufgenommen wurde dafür auch ein Paragraf 116a, nach dem solche übergreifenden Einrichtungen zur hausärztlichen Versorgung ermächtigt werden müssen, sofern es keine Zulassungsbeschränkung gibt.
Da drängt sich direkt die Frage auf, woher denn die Hausärzte kommen, die dort arbeiten sollen? Denn schließlich herrscht in dem betroffenen Gebiet ja ein Mangel an Hausärzten. Außerdem scheinen die ministeriellen Füllhörner für die Krankenhäuser unerschöpflich zu sein. Allerdings gehen die milliardenschweren Geschenke zu Lasten der Versichertengemeinschaft der gesetzlichen Krankenkassen.“