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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

COVID-19-Auffrischimpfung künftig immer im Herbst – STIKO aktualisiert Impfempfehlung

18.01.2024 - Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko sollten sich künftig jedes Jahr im Herbst gegen COVID-19 impfen lassen. Dazu rät die Ständige Impfkommission, die ihre Empfehlung zur COVID-19-Impfung aktualisiert hat. 

Bislang sollte die Auffrischimpfung frühestens zwölf Monate zum letzten Antigenkontakt erfolgen. Nunmehr soll sie jährlich im Herbst verabreicht werden – mit einer Ausnahme, wie die Ständige Impfkommission (STIKO) mitteilte. Immungesunde Personen, die zu der Risikogruppe gehören, können auf die Auffrischimpfung verzichten, wenn sie sich im Laufe des Jahres mit SARS-CoV-2 infiziert haben.

Die Empfehlung gilt für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf – also für über 60-Jährige, Personen mit relevanten Grunderkrankungen sowie Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Auch medizinisches und pflegerisches Personal mit direktem Patienten- oder Bewohnerkontakt sollte sich aufgrund des erhöhtes Ansteckungsrisikos boostern lassen.     

Basisimmunität für gesunde unter 60-Jährige 

Für alle Personen ab 18 Jahren (inklusive Schwangere) ohne Grunderkrankung ist aus Sicht der STIKO weiterhin eine Basisimmunität für einen Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen ausreichend. Eine jährliche Auffrischimpfung wird nicht empfohlen. 

Eine Basisimmunität ist erreicht, wenn drei Antigenkontakte erfolgt sind. Davon ist laut STIKO nunmehr nur noch ein Antigenkontakt als Impfung notwendig. Bislang sollten zwei von drei Kontakten Impfungen sein. In dem seltenen Fall, dass diese Basisimmunität noch nicht erreicht wurde, sollen die fehlenden Kontakte durch die COVID-19-Impfung nachgeholt werden, so die STIKO. 

Noch kein Antigenkontakt: Dann drei Impfungen

Haben bisher weder SARS-CoV-2-Infektionen noch COVID-19-Impfungen stattgefunden, empfiehlt die STIKO abweichend von der Zulassung der Impfstoffe eine dreimalige Impfung.

Hierbei soll nach Einschätzung der Kommission zwischen den ersten beiden Impfstoffdosen ein Mindestabstand von vier bis vorzugsweise zwölf Wochen eingehalten werden. Die dritte Impfung zum Erreichen der Basisimmunität sollte in einem Mindestabstand von sechs Monaten zur zweiten Impfung erfolgen, um so einen optimalen Impfschutz zu erzielen.

Weiterhin keine Impfempfehlung für gesunde Kinder

Gesunden Säuglingen, Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird weiterhin aufgrund der überwiegend milden Verläufe und des sehr geringen Hospitalisierungsrisikos in dieser Altersgruppe keine COVID-19-Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung) empfohlen.

Zur Impfung empfohlen sind laut STIKO alle zugelassenen mRNA- und proteinbasierten Impfstoffe mit einer jeweils von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Variantenanpassung. Aktuell sind das an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste Impfstoffe.

Die aktualisierte Empfehlung der STIKO ist am 11. Januar zusammen mit der wissenschaftlichen Begründung im aktuellen Epidemiologischen Bulletin 2/2024 erschienen. 

Anpassung der Schutzimpfungs-Richtlinie 

Nun muss der Gemeinsame Bundesauschuss noch über eine Aufnahme der aktualisierten COVID-19-Impfempfehlungen in die Schutzimpfungs-Richtlinie beschließen. In dieser sind die Einzelheiten zu Voraussetzungen, Art und Umfang der zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung durchführbaren Schutzimpfungen festgelegt.
 

Überblick COVID-19-Impfung

Das empfiehlt die STIKO:

  • Gesunden Menschen im Alter von 18 bis 59 Jahren (inklusive Schwangeren) wird eine Basisimmunität empfohlen. Diese ist erreicht, wenn drei Antigenkontakte erfolgt sind. Mindestens ein Kontakt davon sollte eine COVID-19-Impfung sein.
  • Eine – jährlich im Herbst erfolgende – Auffrischimpfung zusätzlich zu der Basisimmunität sollen erhalten: 
    • Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf: Über 60-Jährige, Personen ab sechs Monaten mit relevanten Grunderkrankungen, Bewohner von Pflegeeinrichtungen
    • Personen mit erhöhtem SARS-CoV-2-Infektionsrisiko: medizinisches und pflegerisches Personal mit direktem Patienten- oder Bewohnerkontakt
    • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Patienten unter immunsuppressiver Therapie, die durch eine COVID-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können

Ausnahme: Immungesunde Personen, die zu der Risikogruppe gehören, können auf die Auffrischimpfung verzichten, wenn sie sich im Laufe des Jahres mit SARS-CoV-2 infiziert haben.

  • Gesunden Säuglingen, Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird derzeit keine COVID-19-Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung) empfohlen.

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