Ambulante Versorgung: Handeln statt Versprechen
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Hofmeister: Die Politik muss 2024 endlich handeln
21.12.2023 - KBV-Vorstandsvize Dr. Stephan Hofmeister hat mit Blick auf das neue Jahr nachdrücklich an die Politik appelliert, endlich zu handeln und ihre Versprechen einzulösen. Als dringend nannte er vor allem die Themen Entbudgetierung, Entbürokratisierung und Digitalisierung.
Die Entbudgetierung der Hausärzte und der Einstieg in die Entbudgetierung bei den Fachärzten müsse jetzt endlich kommen, forderte Hofmeister in einem Video-Interview. Bei der Entbürokratisierung gehe es um eine, „die den Namen auch verdient hat“.
Die Digitalisierung muss Hofmeister zufolge die Arbeit in den Praxen erleichtern und nicht verkomplizieren. Sie dürfe nicht zusätzliche Kosten verursachen, sondern müsse „Effizienzgewinne, tatsächlich messbare Effizienzgewinne“ bringen.
„Das sind Beispiele von Dingen, auf die wir dringend warten, an denen wir mithelfen wollen, für die wir Vorschläge haben, ganz konkrete Formulierungen“, betonte Hofmeister und stellte klar: „Denn wir wissen, wie ambulante Versorgung geht.“
Für die gesundheitspolitische Arbeit im kommenden Jahr wünscht er sich deshalb, „dass man auf uns hört, dass man mit uns redet im Vorfeld und dass man sich von uns zeigen lässt, wie ambulante Versorgung gestaltbar ist“.
Protest der Ärzteschaft geht weiter
Der Protest der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten werde weitergehen, prophezeite Hofmeister und er hoffe, dass dieser nicht erlahme, bevor die Politik endgültig erkannt habe, dass hier etwas verloren gehe, was sich nicht ersetzen lasse.
Ernüchternde Bilanz 2023
Für das zu Ende gehende Jahr zieht Hofmeister eine ernüchternde Bilanz. Die Politik habe viel angekündigt, aber nichts umgesetzt. Ein Beispiel sei die hausärztliche Entbudgetierung, die seit zwei Jahren angekündigt sei. Ein fataler Fehler war Hofmeister zufolge der Stopp der Ersteinschätzungsrichtlinie durch den Gesetzgeber. „Das wäre der erste Einstieg in eine sinnvolle Steuerung im Not- und Akutdienst gewesen.“
In Sachen Entbürokratisierung sei ebenfalls viel angekündigt worden, doch getan habe sich nichts. Zudem drohten Kolleginnen und Kollegen weiterhin Strafzahlungen, wenn sie mit der Telematikinfrastruktur „nicht vollständig umgehen können, obwohl sie vielleicht gar nichts dafürkönnen“.