Logo-KBV

KBV Hauptnavigationen:

Sie befinden sich:

 

Presseecho

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung in der Presse

„Wir brauchen eine Konzentration der Krankenhauslandschaft“

Im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung spricht der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, unter anderem über die geplante Krankenhausreform.

An der geplanten Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach übt Gassen Kritik, die Schließung einiger Kliniken sei allerdings unvermeidlich: „Es gibt Häuser, die kaum Personal haben und keine optimale Qualität bieten. Deshalb brauchen wir eine Konzentration der Krankenhauslandschaft, damit wir das knappe Personal dort optimal einsetzen. Ob 350 Kliniken dichtmachen müssen, wie manche behaupten, bleibt abzuwarten.“ Selbst wenn so viele Kliniken geschlossen würden, hätte Deutschland im europäischen Vergleich noch immer die mit Abstand meisten Krankenhäuser.

Außerdem bemängelt der KBV-Chef, dass die Ambulantisierung in den aktuellen Plänen zu kurz käme: „Noch immer werden viel zu viele Behandlungen stationär erbracht und Versichertengelder verschleudert. Gleichzeitig sind unsere wichtigen Hochleistungskrankenhäuser und Unikliniken nicht ausreichend finanziert und mit Personal ausgestattet. Häusern, die keine relevanten Patientenzahlen mehr versorgen, Vorhaltekosten zu erstatten für Betten, die niemand braucht, ist nicht die Lösung.“ Die Reformpläne müssten nachgebessert werden, bisher seien sie nur ein „erster Aufschlag“.

Konkret müssten laut Gassen vor allem die großen Kliniken gestärkt werden. Kleine Krankenhäuser ließen sich unter Umständen zu Gesundheitszentren umwandeln: „An solchen Standorten kann durch Kooperation mit Praxen die Versorgung der Region gestärkt werden, zum Beispiel ein Operationssaal vorgehalten werden oder auch einige wenige Betten für den Bedarfsfall.“ Auch Haus- und Facharztpraxen könnten an solchen Standorten angesiedelt werden. So ließe sich dem Ärztemangel in strukturschwachen Gegenden begegnen.