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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

KBV-Vorstand unterstützt Forderung der MFA nach Wertschätzung

09.02.2023 - Der Vorstand der KBV hat anlässlich des Protestes der Medizinischen Fachangestellten in Berlin seine volle Unterstützung signalisiert. Gefordert wird eine Finanzierung des ambulanten Gesundheitswesens, die angemessene Gehälter der Fachangestellten in den Praxen ermöglicht.

Der Verband medizinischer Fachberufe e. V. hatte am Mittwoch zu der Aktion am Brandenburger Tor aufgerufen. Er forderte angemessene Gehälter, die die Wertschätzung der Leistungen der Medizinischen Fachangestellten (MFA) in der Patientenversorgung widerspiegeln und die der Verantwortung für die Gesundheit von Menschen gerecht werden.

„Obwohl die MFA schon in der Pandemie Außerordentliches geleistet haben, ist ihnen eine entsprechende Würdigung in Form eines staatlichen Corona-Bonus verwehrt geblieben“, sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Eine Wertschätzung ihres enormen Engagements in der Patientenversorgung sei lange überfällig. „Denn ohne MFA lässt sich keine Arztpraxis betreiben.“ 

Die kontinuierliche Unterfinanzierung der ambulanten medizinischen Versorgung führe auch dazu, dass Praxisinhaber zunehmend Schwierigkeiten hätten, MFA zu finanzieren, sodass viele von ihnen von den durch staatliche Hilfen bevorzugten Krankenhäusern abgeworben würden, betonte der KBV-Chef. Vor diesem Hintergrund werde es zudem immer schwieriger, qualifizierte Fachkräfte für die Arbeit in den Praxen zu finden. 

MFA drei Mal beim Corona-Bonus ignoriert

Ohne MFA funktioniere das ambulante Gesundheitswesen nicht. Das gelte für die Zeit vor, während und nach der Pandemie, betonte die Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e. V., Hannelore König, und fügte hinzu: „Doch für die Gesundheitspolitik sind wir nicht sichtbar und wurden bereits drei Mal beim Corona-Bonus ignoriert.“

Zudem würden dringend benötigte Änderungen in der Finanzierung des ambulanten Gesundheitswesens, die es ermöglichen, dass die Angehörigen dieser Gesundheitsberufe von ihrem Gehalt leben könnten, nicht angegangen, kritisierte König. Nur durch eine gesicherte Finanzierung der ambulanten Regelversorgung könnten die ärztlichen Arbeitgeber im Wettbewerb um die MFA als Fachkräfte und Berufsexperten wieder konkurrenzfähig werden.

Die Maßnahmen für Pflegekräfte seien wichtig und überfällig gewesen, aber auch die Leistungen der MFA „sind Grundpfeiler für das gesellschaftliche Zusammenleben und nicht verhandelbar“, hob König hervor. Immer mehr MFA würden aufgrund der hohen Stressbelastung, der fehlenden Wertschätzung und der schlechten Gehälter ihren Beruf verlassen. 

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