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Coronatests: Fokussierung ja, Zwangsquarantäne nein

Eine geänderte Teststrategie schlagen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern vor. Sie wollen die Corona-Tests für Reiserückkehrer einschränken. Dafür gibt es Zustimmung von Dr. Andreas Gassen und Dr. Stephan Hofmeister vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Kritisch sehen sie aber eine vorgesehene Quarantänepflicht, die frühestens fünf Tage nach der Einreise durch ein negatives Testergebnis beendet werden kann.

Berlin, 25. August 2020 – „Es ist richtig, den Weg einer pauschalen Ausweitung der SARS-CoV-2-Infektionstests wieder zu verlassen. Die Corona-Tests müssen fokussiert und ausschließlich nach medizinischen, nicht nach politischen Kriterien angewandt werden“, erklärte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV. „Die Expertise und die Erfahrungen der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen müssen unbedingt einbezogen werden“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Dr. Stephan Hofmeister.

Kritisch äußerten sich beide zur Quarantänepflicht für Einreisende aus einem Corona-Risikogebiet, die frühestens nach fünf Tagen durch ein negatives Testergebnis beendet werden darf. „Kein Mensch weiß, wann und wo sich jemand eventuell angesteckt hat. Folglich weiß auch niemand, wann der ideale Testzeitpunkt ist“, betonte KBV-Chef Dr. Gassen. „Letztlich bedeutet dies für jeden Rückkehrenden aus einem Risikogebiet, dass er mindestens fünf Tage zusätzlichen Urlaub nehmen muss oder aber als Selbständiger eine Woche ausfällt. Im Endeffekt würde dies eine Reisebeschränkung durch die Hintertür darstellen“, führte Dr. Hofmeister aus.

Zum Hintergrund: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am Montag für neue Vorgaben bei den Corona-Tests ausgesprochen. Bei der Einreise aus einem Corona-Risikogebiet soll grundsätzlich eine 14-tägige Quarantänepflicht bestehen. Die Quarantäne soll frühestens fünf Tage nach der Einreise durch ein negatives Testergebnis beendet werden können. Die Möglichkeit, sich bei der Einreise aus einem Nicht-Risikogebiet kostenlos testen zu lassen, soll beendet werden.