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Corona und Grippe: Praxen sind auf Impfen vorbereitet

Wie läuft es mit den neuen COVID-Impfstoffen?

Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV: „Die Impfstoffe kommen jetzt langsam in Deutschland auf den Markt, allerdings leider noch unvollständig mit noch nicht verlässlichen Lieferungen, sodass wir im Augenblick die Praxen noch nicht aktiv ermuntern wollen, große Planungen zu machen, weil einfach noch keine Planbarkeit gegeben ist.“

Wie könnte die Politik die Praxen unterstützen?

„Ja, durch zuverlässige Daten und Zahlen, indem man nicht vorprescht und Impfungen-Starts verkündet und dann keinen Impfstoff in ausreichender Zahl oder wie angesagt liefern kann, denn die Praxen bestellen ja Patientinnen und Patienten ein und müssen dann entsprechend planen und wenn dann der Impfstoff nicht kommt wie geplant, muss wieder abgesagt werden, das ist für die Patientin und Patienten sehr ärgerlich und für die Praxen auch.“

Parallel beginnen nun auch die Grippe-Impfungen. Schaffen die Praxen das?

„Ja, das ist auf jeden Fall zu bewältigen, da es A) um fast dasselbe Klientel an Patientinnen und Patienten geht, nämlich die über 60-jährigen, die chronisch Kranken, das sind die, die geimpft werden sollen. Zweitens können die Impfungen sogar zeitgleich verabreicht werden und bei der Grippe gilt ganz klar: Der Schutz ist gut, sicher und notwendig, und das Thema Sicherheit ist uns ein besonderes Augenmerk, angesichts der Entwicklungen in letzter Zeit, wo das Impfen ja ausgelagert wird an alle möglichen Stellen, möchten wir noch mal deutlich sagen: Impfen ist kein Zückerchen, sondern Impfen ist eine hoch notwendige, medizinisch absolut sinnvolle, aber eben auch eine durchaus mit Risiken behaftete Maßnahme, medikamentöse Maßnahme am Patient, und deswegen sollte das Impfen durch Ärztinnen und Ärzte durchgeführt werden, die die Vorgeschichte kennen, die eine Anamnese haben und im Zweifelsfall auch reagieren können, wenn beim Impfen irgendwas passieren sollte, was Gott sei Dank sehr selten ist.“

Für wie wichtig halten Sie die Grippe-Impfung in diesem Jahr?

„Na, die Grippeimpfung ist so wichtig wie in allen Jahren, wobei wir tendenziell erleben, dass die Infekte insgesamt zunehmen, was auch sinnvoll ist, wenn wir zwei Jahre sehr isoliert und mit Masken gelebt haben. Das Immunsystem ist wie ein Leistungssportler, es muss dauernd trainieren, sonst baut es ab. Das weiß jede Ärztin und jeder Arzt, vor allem die Hausärzte, aus Erfahrung, wenn die mal vier Wochen Urlaub haben, was so gut wie nie vorkommt, dann wird man hinterher gerne krank, weil man schon in dieser kurzen Zeit ein Teil seiner Immunreaktion verliert, und das wissen wir auch von kleinen Kindern, die im Kindergarten oder in Krippen, eben wenn sie länger dort sind, seltener krank werden. Die Eltern wiederum, die nicht dort sind, kriegen aber fast jeden Keim ab. Das weiß auch jeder, der kleine Kinder hat. Das heißt, das Immunsystem muss trainiert werden, und wir haben es jetzt zwei Jahre lang sehr vernachlässigt durch die Isolation und die Masken, wie gesagt, und deswegen ist die Grippeimpfung dieses Jahr sicher wichtig für die Patientinnen und Patienten, denen das empfohlen wird.“

Dank angepasster Corona-Impfstoffe und saisonaler Grippe-Impfstoffe sind die Praxen demnächst beim Impfen wieder stark gefragt. Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV, erläutert im Video, ob die Praxen das bewältigen können und was ihnen dabei helfen würde.