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PraxisNachrichten: Hinterher ist man immer schlauer

30.000 eRezepte erfolgreich abgerechnet

Kriedel zum Rollout des eRezepts: "Das muss hundertprozentig klappen"

21.07.2022 - Nach Erreichen der Zielmarke von 30.000 elektronischen Rezepten vor wenigen Tagen steht nunmehr der Praxistest an. Jetzt komme es darauf an, das eRezept unter Alltagsbedingungen zu testen, sagte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel in einem Videointerview.

Die 30.000 abgerechneten eRezepte hätten gezeigt, dass die Technik an sich funktioniere. Das flächendeckende Ausrollen des eRezepts sei damit aber noch nicht möglich. Jetzt komme es darauf an, die Bedingungen in der Praxis zu erproben – in den Arzt- und Zahnarztpraxen ebenso wie in Krankenhäusern und Apotheken. „Diese Abläufe sind noch nicht ausreichend getestet“, betonte Kriedel. In die bevorstehenden Tests müssten sämtliche Versorgungsprozesse, auch Heim- und Hausbesuche sowie die Notfallversorgung, einbezogen werden.

Ein entscheidendes Kriterium wird Kriedel zufolge sein, wie viel Zeit und Aufwand das Ausstellen eines elektronischen Rezepts in Anspruch nimmt und ob vermehrt technische Probleme auftreten. „Es geht um 450 Millionen Rezepte im Jahr. Das muss funktionieren“, unterstrich er. Selbst eine Fehlerquote von einem oder einem halben Prozent sei zu hoch. Kriedel: „Die Patienten brauchen die Medikamente.“

Rollout erst nach erfolgreichen Tests fortsetzen

Die Gesellschafter der gematik haben im Frühjahr beschlossen, das eRezept in drei Testphasen stufenweise zu erproben, bevor es flächendeckend ausgerollt und verpflichtend eingeführt wird. Los geht es ab September in den Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein, wo Arztpraxen freiwillig das eRezept einsetzen und testen können.

In Phase 2 soll der Test auf sechs weitere KV-Regionen erweitert werden, danach auf die restlichen Regionen. Feste Fristen gibt es nicht. Dies sei der KBV sehr wichtig gewesen, sagte das Vorstandsmitglied. Entscheidendes Kriterium sei, dass alle Prozesse vom Ausstellen des Rezeptes über das Einlösen bis hin zur Abrechnung reibungslos funktionierten. Kriedel: „Das muss hundertprozentig klappen.“

Rund 450 Millionen Rezepte jährlich

Die Arztpraxen in Deutschland stellen jedes Jahr insgesamt rund 450 Millionen Rezepte aus. Allein in den neun Monaten, in denen die von der gematik angeführten 30.000 eRezepte von einigen wenigen Praxen ausgestellt und von den Krankenkassen abgerechnet wurden, wurden in den Praxen 338 Millionen Papierrezepte überreicht.

Damit Patienten das eRezept komplett digital nutzen können, benötigen sie eine elektronische Gesundheitskarte nebst PIN, mit der sie die App für das eRezept nutzen können. Ansonsten erhalten sie weiter einen Papierausdruck – mit einem QR-Code.

Infotipp: Die KBV stellt hier ausführliche Informationen zur Nutzung des eRezepts bereit. Arztpraxen finden dort auch Informationen zur nötigen Technik und wie das Ausstellen funktioniert.

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