Richtige Haarentfernung verringert das Risiko von Wundinfektionen

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Das ist Frau Sorgsam. Sie ist OP-Assistentin. Ein verantwortungsvoller Job. Denn nicht nur OP-Saal und Instrumente müssen steril und sauber sein. Auch die Patienten müssen für ihren Eingriff vorbereitet werden. Bei Herrn Krause eine haarige Angelegenheit. Um einen besseren Blick auf den Operationsbereich zu haben, müssen dort manchmal die Haare weichen. Aber welche Methode ist hier die Richtige?
Prof. Dr. med. Julia Seifert
„Früher haben wir eigentlich generell einfach mal rasiert trocken Rasur mit einem ganz einfachen Rasierer kann ich Ihnen hier mal zeigen. So ein Ding ist das. Die sind billig und aus Plastik und haben den großen Nachteil, dass wenn sie lieber die trockene Haut ziehen zu Haut Läsionen führen. Die können sie sogar so sehen. Schon gleich die Haut Läsionen. Manchmal kommt es zu kleinen Blutungen.“
Diese kleinen Verletzungen öffnen Krankheitserregern Tür und Tor. Bakterien können durch die Wunden in den Körper gelangen und eine Wundinfektion auslösen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung.
Prof. Dr. med. Julia Seifert
„Falsche Haarentfernung können zu Infektionen führen, zu postoperativen Wundinfektionen. Das sind dann sogenannte nosokomiale Infektionen und die wollen wir ja vermeiden. Und dazu gehört auch, dass bei der OP-Vorbereitung die Rasur bzw. das Entfernen korrekt erfolgt. Eben nicht über Rasur, sondern Haar Clipping, wenn notwendig und am besten gar nicht.“
Das heißt, ist der OP-Bereich nur leicht oder mäßig behaart, genügt es diesen zu desinfizieren. Benötigt man für die Operation eine bessere Sicht - kürzt man die Haare mit einer medizinischen Schere oder einem Clipper mit Einmalscherkopf. Auch der Einsatz von Enthaarungscreme ist möglich, nimmt aber mehr Zeit in Anspruch und kann in seltenen Fällen allergische Hautreaktionen hervorrufen. Welche Form der Enthaarung angewandt wird, entscheiden Operateurin oder Operateur und tragen damit auch die Verantwortung. Deshalb sollten sie sich dringend an die KRINKO-Empfehlung halten.
Prof. Dr. med. Julia Seifert
„Diese Empfehlungen haben einen quasi Leitlinien, Richtlinien, Gesetzes Charakter, wenn man von diesen Empfehlungen abweicht, muss es irgendwo eine schriftliche Begründung hinterlegt sein, warum und dass man davon abweicht. Im ungünstigsten Fall kommt es zu einer Infektion und wenn der Patient klagt, muss der Operateur nachweisen, dass er sich an diese Standards gehalten hat, an den Stand der medizinischen Wissenschaft.“