MIO: neue Standards für den Datenaustausch
Das Alphabet: 26 Buchstaben. 26 Einzelinformationen.
Millionen Kombinationsmöglichkeiten. Millionen neue Informationsmöglichkeiten.
Für eindeutige Kommunikation. Auch digital.
So auch bei den MIOs: unseren drei Buchstaben – für eine ganze Welt an Informationen und Verknüpfungen: die Medizinischen Informationsobjekte.
Nehmen wir den Impfpass. Auch er soll digital werden – für die elektronische Patientenakte.
Dann ist er: ein MIO. Er enthält aber auch MIOs: jede einzelne medizinische Information ist ebenfalls ein einzelnes MIO.
So kann man das Alphabet mit einem MIO vergleichen. Auch jeder einzelne Buchstabe ist ein Informationsobjekt. Und jede erdenkliche sinnvolle Kombination an Buchstaben bildet ebenfalls ein Informationsobjekt.
Was aber, wenn wir unterschiedliche Alphabete verwenden? Und verschiedene Sprachen? Unsere Computer aber nur jeweils ein Alphabet und eine Sprache beherrschen?
Dann benötigen wir Übersetzungshilfe. Zuverlässig.
Das wiederum funktioniert nur, wenn der Übersetzer die Einzelinformationen und deren Kombinationen präzise und eindeutig versteht. Hierfür bedarf es klarer Regeln – wie bei der Grammatik.
Die Computer von Praxen arbeiten sozusagen in unterschiedlichen Sprach- und Zeichenwelten. Erst recht gilt das zwischen Computern in Praxen und Krankenhäusern, oder etwa zwischen Praxen und Apotheken.
Auch sie benötigen also eine Übersetzungshilfe – und die wiederum braucht klare Grammatikregeln.
Und genau das entwickelt derzeit die KBV: die semantische und syntaktische Interoperabilität von Inhalten für die elektronische Patientenakte.
Oder anders ausgedrückt: eine Sprache mit klaren Vokabeln und Grammatikregeln für alle – und damit für alle verständlich oder zumindest zuverlässig übersetzbar.
Bei unserem Beispiel heißt das unter anderem: die einzelnen Informationen Datum, Impfung gegen Pertussis, also Keuchhusten, mit Impfstoff sowie Charge, Arztunterschrift und Stempel – macht sechs einzelne MIOs – in Kombination: ein MIO.
Diese Medizinischen Informationsobjekte muss die impfende hausärztliche Praxis ganz einfach erstellen können.
Ebenso einfach muss dies der Computer der kinderärztlichen Praxis korrekt auslesen können – um sie in das Praxisverwaltungssystem zu integrieren. Sowohl die Kombination als auch die Einzel-MIOs.
Wird das Kind mit verdächtigen Symptomen ins Krankenhaus gebracht, dann muss auch dort der Computer schnell, einfach und zuverlässig den Impfstatus erkennen können.
Der eImpfpass ist nur ein Beispiel für ein MIO mit seinen vielen Einzel-MIOs.
In Arbeit sind auch MIOs für die digitalen Versionen zahlreicher weiterer Anwendungen: Überweisung und Einweisung, Laborbefunde, technische Untersuchungsbefunde, Zahn-Bonusheft, Mutterpass, Kinder-Untersuchungsheft oder Entlassbrief.
Und weitere werden folgen. Alle aufeinander abgestimmt, alle in einer Sprache – damit alle Akteure im deutschen Gesundheitswesen die für ihre Arbeit relevanten medizinischen Daten austauschen können. Schnell, praktikabel und zuverlässig.