Medizinische Informationsobjekte
MIOs: neue Standards für den Datenaustausch
MIOs (Abkürzung für: Medizinische Informationsobjekte) dienen dazu, medizinische Daten in der elektronischen Patientenakte (ePA) standardisiert, also nach einem festgelegten Format, zu speichern. Sie können als kleine, digitale Informationsbausteine verstanden werden, die universell verwendbar und kombinierbar sind – im Gegensatz zu PDF-Dokumenten, deren Informationen nicht weiterverarbeitet werden können und so nicht für neue Funktionalitäten (wie Zeitreihen) zur Verfügung stehen.
Ziel ist es, dass MIOs im Sinne der Interoperabilität für jedes System etwa in der Praxis, im Krankenhaus oder der Apotheke lesbar und bearbeitbar sind. Informationen sollen so deutlich leichter zwischen den einzelnen Akteuren im Gesundheitswesen ausgetauscht werden können.
Das Konzept der MIOs stammt von der KBV. Sie folgt damit dem gesetzlichen Auftrag, die semantische und syntaktische Interoperabilität für Inhalte der ePA in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen und Organisationen zu erarbeiten und festzulegen. Für die Umsetzung der Aufgaben hat die KBV die mio42 GmbH gegründet. Seit dem Jahr 2025 ist zudem ein Auftrag des Kompetenzzentrums für Interoperabilität (KIG) im Gesundheitswegen notwendig und erfolgt.

Einbinden externer Expertinnen und Experten
Im Gesetz ist festgelegt, dass die KBV zu den einzelnen MIOs das Benehmen mit zahlreichen Institutionen aus dem Gesundheitswesen sowie das Einvernehmen mit dem KIG herstellen muss. Die KBV hat dazu eine Verfahrensordnung beschlossen.
Darüber hinaus sollen möglichst viele externe Expertinnen und Experten bei der Entwicklung der technischen und inhaltlichen Standards einbezogen werden, um deren vielfältige Erfahrung einzubinden. Dazu zählen:
- Möglichkeit zum Vorschlag von MIOs
- Ankündigung von geplanten Entwicklungen von MIO-Inhalten, vor Beginn der Entwicklungsarbeit
- Veröffentlichung eines Vorabentwurfs der MIO-Festlegungen über eine Kommentierungsplattform mit sechs Wochen Frist zur Kommentierung
- Unterstützung durch externe fachliche Beratung während der Entwicklung von MIOs
- Veröffentlichung von für das Verständnis der Grundsystematik und der weiteren Entwicklung von MIOs sinnhaften Informationen
- Veröffentlichung von Erläuterungen, Hinweisen und weiteren Begleitinformationen zur Umsetzung und Anwendung der MIOs
- Regelmäßige Stakeholdertreffen, bei denen über den Stand der Entwicklungen und die nächsten geplanten MIOs berichtet wird