Praxisnachricht
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Studie: Mammographie-Screening verringert Brustkrebssterblichkeit deutlich

Das vor 20 Jahren eingeführte Mammographie-Screening-Programm für Frauen ab 50 Jahren trägt deutlich zur Verringerung der Brustkrebssterblichkeit bei. Unter den Frauen, die an dem Screening teilnahmen, gingen die Brustkrebs-Todesfälle zwischen 20 und 30 Prozent zurück. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

Die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) koordinierte und von der Universität Münster federführend durchgeführte Studie untersuchte für das deutsche Mammographie-Screening-Programm, wie stark es die Brustkrebssterblichkeit verringert. Die Studienergebnisse zeigen: Von den Frauen, die am Screening teilnahmen, starben im Vergleich zu den Nicht-Teilnehmerinnen 20 bis 30 Prozent weniger an Brustkrebs. Es konnte somit etwa jeder vierte Todesfall durch eine frühzeitige Diagnose vermieden werden.

Nutzen des Screenings weit größer als Risiko

Die Ergebnisse zeigten erneut, dass der Nutzen des Mammographie-Screenings weit größer ist als das sehr geringe zusätzliche Brustkrebsrisiko, das mit der Anwendung von Röntgenstrahlung bei der Untersuchung verbunden ist, hob das BfS hervor. Dabei seien die Ergebnisse nicht auf Früherkennungsuntersuchungen außerhalb des zugelassenen Programms übertragbar.

An gesunden und somit symptomfreien Menschen sind Röntgenuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten nur dann erlaubt, wenn die Untersuchung durch das Bundesumweltministerium zugelassen wurde. Voraussetzung ist, dass der Nutzen das mit der Untersuchung verbundene Strahlenrisiko deutlich übersteigt. Seit 2018 ist das Bundesamt für Strahlenschutz für die Nutzen-Risiko-Bewertung zuständig.

Ergebnisbericht steht digital zur Verfügung

Den 500 Seiten umfassenden Ergebnisbericht mit detaillierter Darstellung der Methoden und Ergebnisse der Studie „Evaluation der Brustkrebsmortalität im deutschen Mammographie-Screening-Programm“ veröffentlicht das BfS auf seiner Website.

Mammographie-Screening-Programm

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa zehn Prozent aller Frauen erkranken irgendwann in ihrem Leben daran, die meisten nach dem 50. Lebensjahr.

Studien zeigen, dass ein Programm zur systematischen Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie für die Altersgruppe der 50- bis 75-jährigen Frauen, das sogenannte Mammographie-Screening, die Sterblichkeit an Brustkrebs senken kann.

Das Mammographie-Screening-Programm ist das erste systematische Krebsfrüherkennungsprogramm nach europäischen Qualitätsstandards in Deutschland und das größte Screening-Programm in Europa. Bundesweit sind seit der Anhebung der Altersgrenze auf 75 Jahre am 1. Juli 2024 etwa 14,5 Millionen Frauen anspruchsberechtigt.

Das Mammographie-Screening umfasst die alle zwei Jahre erfolgende schriftliche Einladung der Frau, die Screening-Untersuchung, die Durchführung der Abklärungsdiagnostik, die Diagnosestellung und die Überleitung in die Therapie.

Organisiert wird das Programm von der Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening. Die KBV ist gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband Träger dieses Programms.

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