Praxisnachricht
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KBV fordert Förderprogramm für Digitalisierungsmaßnahmen

Für die Digitalisierung des ambulanten Sektors fordert die KBV ein Förderprogramm mit staatlichen Mitteln. Die anstehenden Maßnahmen bedeuteten einen hohen Investitionsaufwand, den die Praxen nicht weiterhin aus Eigenmitteln und mit Eigenengagement leisten könnten, sagte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner in einem Video-Interview.

Laut Steiner geht es dabei unter anderem um Investitionen in eine moderne Praxis-IT, in Praxisverwaltungssysteme, in Datensicherheitsanforderungen und Cybersicherheit. „Deshalb brauchen wir ein Praxiszukunftsgesetz, das eben genau diese infrastrukturellen Maßnahmen, die notwendigen, finanziert“, betonte Steiner.

Steiner: Finanzielle Förderung auch der 116117

Dazu gehört für Steiner auch die technische Infrastruktur der Versorgungsplattform 116117. Wenn diese, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, flächendeckend ausgebaut werden solle, bedürfe es einer finanziellen Förderung. Für eine ähnliche Erreichbarkeit wie bei Polizei oder Feuerwehr müssten auch im Sinne einer gesellschaftlichen Daseinsvorsorge entsprechende Investitionen getätigt werden. „Das können die Kassenärztlichen Vereinigungen nicht allein stemmen.“

Steiner wies auf die zentrale Bedeutung der ambulanten Versorgung mit ihren rund 100.000 ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen hin. Damit bildeten sie nicht nur das Rückgrat der ambulanten Versorgung. „Sie bewältigen 97 Prozent der Behandlungsfälle im deutschen Gesundheitswesen.“

Zudem stellten die Praxen mit nahezu 800.000 Arbeitskräften einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. „Das ist fast so ein großer Sektor wie die Automobilindustrie.“ Allein anhand dieser Zahlen werde deutlich, wie bedeutsam die Praxen für die Stabilität der Wirtschaft in Deutschland seien, ergänzte das KBV-Vorstandsmitglied.

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