Praxisnachricht
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Zi-Umfrage: Viele junge Angestellte schließen Niederlassung nicht aus

Für viele Ärzte und Psychotherapeuten, die in einer Praxis oder einem Medizinischen Versorgungszentrum angestellt sind, ist die eigene Niederlassung eine Option. Zugleich weiß eine große Mehrheit um die Herausforderungen in der Selbstständigkeit wie hohe Bürokratie und den Mangel an geeignetem Praxispersonal. Das sind zentrale Ergebnisse einer Befragung, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung durchgeführt hat.

Vor allem junge angestellte Ärzte und Psychotherapeuten zeigen die deutliche Bereitschaft, sich niederzulassen. Auf die Frage „Planen Sie, sich in Zukunft selbst vertragsärztlich beziehungsweise vertragspsychotherapeutisch niederzulassen?“ antworteten fast 40 Prozent der bis 35-Jährigen mit „Ja“. Gut 45 Prozent in dieser Altersgruppe sind noch unentschlossen. Bei den 35- bis 39-Jährigen will sich jeder Dritte niederlassen, genauso viele haben dies nicht vor. Gut 36 Prozent sind unentschlossen. Ab dem fünften Lebensjahrzehnt nimmt die Bereitschaft zur Niederlassung deutlich ab. Ein Grund dürfte sein, dass nicht wenige der älteren Befragungsteilnehmer ihre eigene Praxis abgegeben haben und nun als Angestellte tätig sind.

Aufwand für die Digitalisierung

Als größte Herausforderung für eine potenzielle Niederlassung bezeichneten gut 67 Prozent der Angestellten die Verfügbarkeit von Praxispersonal. Gut 64 Prozent sehen den Aufwand für die Digitalisierung als Hürde, gefolgt von der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben, die knapp 62 Prozent der Ärzte und Psychotherapeuten als Problem sehen.

Weitgehend einig sind sich die Angestellten mit Niederlassungsabsicht bei der Frage, welche Aspekte sie auf ihrem Weg in die Niederlassung als schwierig empfinden würden. Hier nannte die große Mehrheit den damit verbundenen administrativen Aufwand.

Erste Anlaufstelle waren bei den Befragten mit Niederlassungsabsicht die Kassenärztlichen Vereinigungen. Deren Informations- und Beratungsangebote wurde von fast jedem und jeder Dritten genutzt und als hilfreich bewertet.

Große Zufriedenheit mit sinnstiftender Tätigkeit

Gefragt, wie zufrieden sie in ihrer Anstellung mit verschiedenen Aspekten ihrer Tätigkeit sind, nannten fast alle ihre therapeutischen Beziehungen zu den Patienten sowie die Wertschätzung, die sie von diesen erfahren würden.

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hatte von Ende Januar bis Ende April dieses Jahres mehr als 3.200 angestellte Ärzte und Psychotherapeuten zu ihrer aktuellen beruflichen Situation, aber auch zu ihren Karriereoptionen und Zukunftsplänen befragt. Gefragt wurde unter anderem nach Niederlassungsplänen, der Zufriedenheit mit der aktuellen Tätigkeit sowie nach der Erfahrung mit verschiedenen Informations- und Beratungsangeboten. Die Befragung ist Teil einer Zi-Studie zur ärztlichen und psychotherapeutischen Karrierewahl und Existenzgründungsentscheidungen – kurz KWEX.