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Wirkstoff Aktuell

WirkstoffAktuell ist eine Information der KBV im Rahmen des § 73 (8) SGB V in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Die Publikation enthält unter anderem Hinweise zur Indikation, zum therapeutischen Nutzen und zur wirtschaftlichen Verordnung von Wirkstoffen.

Vertragsärzte können zu jeder Ausgabe an einer zertifizierten Online-Fortbildung teilnehmen und drei CME-Punkte erhalten.

Fortbildungsportal im Sicheren Netz

Das Fortbildungsportal der KBV ist ein Angebot für Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten und erfreut sich zunehmender Beliebtheit: Bislang haben 27.000 Ärzte und Psychotherapeuten an den praxisrelevanten CME-Fortbildungen teilgenommen.

Das Portal befindet sich im sogenannten Sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen. Das bedeutet: Um sich anmelden zu können, muss der Praxiscomputer mit dem Sicheren Netz verbunden sein, zum Beispiel über die Telematikinfrastruktur. Die Anmeldung erfolgt mit persönlichen Login-Daten, die die Kassenärztlichen Vereinigungen vergeben.

Alle Ausgaben von WirkstoffAktuell

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Dabigatranetexilat (Pradaxa®)

Nach derzeitigem Wissensstand ist nach elektivem Hüft- und Kniegelenkersatz die Rate venöser Thromboembolien unter einer Thromboembolieprophylaxe mit Dabigatranetexilat im Vergleich zu einer Prophylaxe mit Enoxaparin, einem niedermolekularen Heparin (NMH), gleich. Die Rate schwerer Blutungen und die Mortalität unterscheiden sich zwischen Dabigatranetexilat und NMH ebenfalls nicht. Dabigatranetexilat ist teurer als vergleichbare NMH oder Fondaparinux.

Dabigatranetexilat bei nicht valvulärem Vorhofflimmern

Gemäß internationalen Leitlinien zählen Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon zum Standard in der Prophylaxe bei Vorhofflimmern und hohem thromboembolischen Risiko. Bei nicht valvulärem Vorhofflimmern und hohem Schlaganfallrisiko kann Dabigatranetexilat für bestimmte Patienten eine Alternative sein.

Darifenacin (Emselex® 7,5 mg/15 mg Retardtabletten)

Darifenacin bringt für die Behandlung der überaktiven Blase im Vergleich zu kostengünstigeren Anticholinergika (z.B. Oxybutynin) keinen erkenn-baren zusätzlichen Nutzen.

Deferasirox (Exjade®)

Referenzsubstanz für die Behandlung der chronischen transfusions-bedingten Eisenüberladung ist Deferoxamin. Der Eisenchelator Deferasirox führt zu keinen besseren Behandlungsergebnissen. Die schwerwiegenden Risiken von Deferasirox (Zytopenien, akutes Nierenversagen und Leberfunktionsstörungen mit tödlichem Verlauf) sind zu beachten.

Denosumab

Denosumab ist ein monoklonaler Antikörper aus der Gruppe der RANK-Ligand-Inhibitoren. Der Wirkstoff ist zugelassen zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern mit erhöhtem Frakturrisiko, zur Behandlung von Knochenschwund im Zusammenhang mit Hormonablation bei Männern mit Prostatakarzinom mit erhöhtem Frakturrisiko sowie zur Behandlung von Knochenschwund im Zusammenhang mit systemischer Glukokortikoid-Langzeittherapie bei erwachsenen Patienten mit erhöhtem Frakturrisiko.

Direkte orale Antikoagulanzien bei nicht valvulärem Vorhofflimmern

Zur Prophylaxe von kardialen Thromboembolien bei nicht valvulärem Vorhofflimmern (nv-VHF) stehen neben den Vitamin-K-Antagonisten mit dem direkten Thrombinhemmer Dabigatran und den Faktor-Xa-Hemmern Apixaban, Edoxaban und Rivaroxaban aus der Gruppe der Xabane vier direkte orale Antikoagulanzien zur Verfügung.

Sie sind zugelassen zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Erwachsenen mit nv-VHF und einem oder mehreren Risikofaktoren wie symptomatischer Herzinsuffizienz, Hypertonie, Alter ≥ 75 Jahre, Diabetes mellitus, Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke in der Anamnese.

Direkte orale Antikoagulanzien bei tiefen Venenthrombosen und Lungenembolien

Im Mittelpunkt des Wirkstoff AKTUELL stehen die direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) Apixaban, Dabigatran, Edoxaban und Rivaroxaban. Diese können anstelle von Vitamin-K-Antagonisten zur Akut- und Erhaltungsbehandlung tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien verordnet werden.

Ärzte werden über die Wirkungsweise und Wirksamkeit der DOAK sowie über Nebenwirkungen, Risiken und Vorsichtsmaßnahmen informiert und erhalten Empfehlungen zur wirtschaftlichen Verordnungsweise.

Dronedaron

Dronedaron wird nach einer erfolgreichen Kardioversion bei erwachsenen, klinisch stabilen Patienten mit paroxysmalem oder persistierendem Vorhofflimmern eingesetzt. Unter Berücksichtigung des Sicherheitsprofils sollte Dronedaron nur verschrieben werden, nachdem alternative Behandlungsoptionen in Erwägung gezogen wurden. Dronedaron sollte nicht bei Patienten mit linksventrikulärer systolischer Dysfunktion oder bei Patienten mit bestehender oder in der Vergangenheit aufgetretener Herzinsuffizienz angewendet werden.

Duloxetin (Cymbalta®)

Duloxetin ist kein Mittel der ersten Wahl bei der Akutbehandlung depressiver Erkrankungen. Es gibt keinen sicheren Beleg für einen Behand-lungsvorteil von Duloxetin gegenüber kostengünstigeren Nichtselektiven Monoamin-Rückaufnahmeinhibitoren (auch tri- und tetrazyklische Antidepressiva genannt) und Selektiven Serotonin- Rückaufnahme-inhibitoren.